01.12.20
Der Plan für die nächsten Tage sieht so aus:
Fahrt durch das Flussbett des Hoarusib, dann parallel zur Skelettküste bis zum Trockenfluss Hoanib. Vom Hoanib aus entscheiden wir dann entweder nach Sesfontein oder Richtung Palmwag zu fahren.
Gerade haben wir das Camp verlassen, steht ein Elefant unter einem Baum.
Hatte Chips tatsächlich recht mit seiner Theorie, dass die Elefanten in der Nähe sind, wenn diese Mücken den Touristen quälen?
Das Flussbett wird schmäler, die Berge rücken näher zusammen. Nach kurzer Fahrt fliesst Wasser als kleiner Bach. Was für eine erfrischender Anblick in dieser sehr trockenen Gegend. Die Fahrspur folgt mal links, mal rechts, dem Bachbett. Verträumt gondeln wir durch dieses fast schon paradiesisch anmutende Tal.
An der engsten Stelle der Schlucht zur Abwechslung mal ein bisschen Action. Gaby gibt Gas!
Nach gut 20 Kilometer verlassen wir das Flussbett in südöstlicher Richtung. Die Landschaft ändert sich schlagartig. Von hier aus führt die Piste im Abstand von 40 bis 50 Kilometer zur Skelettküste bis zum Hoanib Flusstal. Kurze Zeit nachdem der Hoarusib verlassen ist, gibt es von einer Anhöhe aus einen grossartigen Rundumblick.
Mancher Abschnitt der Piste lässt sich flott fahren, andere Passagen rütteln und zerren am Bushcamper.
Natürlich tragen wir ihn immer wie auf Händen durch die gröbsten Passagen. Und wo man dem Wellblech ausweichen kann, da weichen wir aus. Aber manchmal tut er uns schon leid, der Arme….
Über die durchgeschüttelten Passagiere wollen wir jetzt nicht reden.
Nach gut 60 Kilometer ist das Flussbett des Hoanib erreicht. Genug gefahren, genug erlebt heute. Hier schlagen wir unser Lager auf. Hinter einem Busch gibt es Schutz vor dem allabendlichen Wind.
Ca. 90 KM
02.12.20
Man muss es mögen…und wir lieben es! Morgens in so einer Landschaft und bei diesem Wetter aufzuwachen, absolute Stille, weit und breit kein Mensch. Es ist für uns einen pures Erlebnis.
Gemütlich Kaffee trinken und sich auf den Tag freuen, gespannt sein, was es heute zu entdecken gibt.
Langsam rollen wir durch des Flussbett des Hoanib. Wo sind die Elefanten? Ein einzelner lässt sich beim Frühstück beobachten.
Für 10 Kilometer folgen wir dem Hoanib. Ab und an sieht man eine Giraffe. Elefanten lassen sich keine mehr blicken.
Die Entscheidung wie die Tour weitergehen soll, fällt zugunsten des Palmwag Crowther’s 4wd Trail, weil wir die andere Richtung nach Sesfontein schon in 2012 und 2018 gefahren sind. Es darf also gerne etwas Neues sein. Der Trail ist vom Mudorib Wasserloch bis zur Palmwag Day Visitors Area um die 120 Kilometer lang.
Ab dem Mudorib Wasserloch geht es in das Flussbett des Mudorib. Im Gegensatz zum sandigen Hoanib ist es ein grob schotteriger Pfad, nicht so angenehm zu fahren. Nach weiteren 10 Kilometer verlässt die Route des Palmwag Crowther’s 4wd Trail das Mudorib Flussbett.
Noch vor dem Hunkab River steht ein Reifen in der Landschaft. Wäre das eine Alternative zur originalen LandCruiser Bereifung?
Die Sonne wirft schon lange Schatten. Es wird Zeit, einen Platz für die Übernachtung zu suchen. Ein einsamer Busch in der Landschaft bietet sich als Ankerplatz an. Der Wind ist wieder ungemütlich kühl. Nach Abendessen und einem Gläschen Roten sind wir bald im Bett.
Ca. 75 KM
03.12.20
Der strahlende Sonnenschein versucht uns aus den Federn zu locken. Aber die Luft ist noch ganz schön frisch. Der nahe Atlantik lässt grüssen… Besser wir drehen uns nochmal um und warten bis die Luft sich etwas erwärmt hat.
Auf der weiteren Fahrt steuert man auf einen Hügel zu. Schon von weitem war zu erkennen, dass eine Fahrspur auf den Hügel führt. Sieht ziemlich steil aus. Vorfreude kommt auf... 😊
Von oben eine herrliche Sicht rundherum. Ein neugieriger Rabe schaut wer die Gipfelstürmer sind.
Bei der Xai Ais Quelle versammelt sich die Tierwelt dieser Gegend. Springbok, Oryx und Bergzebras halten sich am und um das Wasserloch auf. Die Tiere sind sehr scheu, flüchten schon, als sie uns von weitem sehen. Nur aus der Ferne ist fotografieren möglich.
Für uns überraschend, wächst in dieser kargen Landschaft eine einzelne kürbisartige Pflanze.
Das Ende des Palmwag Crowther’s 4wd Trail ist erreicht. Der Weg setzt sich in der sogenannten Palmwag Day Visitors Area fort. Bis zum Tor am Ausgang des Palmwag Gebietes ist es eigentlich nicht mehr weit. Die Spur zieht sich teilweise allerdings durch scharfkantiges steiniges Gelände. Man kommt nur langsam voran in dieser interessanten Landschaft.
Und was uns noch nie passiert ist, auch nicht während der ganzen Tour in 2018: ein ungutes Geräusch von hinten links, wir haben einen Plattfuss. Nicht weiter schlimm, aber so kurz vor Ende der Tagestour kommt das jetzt doch sehr ungelegen.
Dass dann eine der Muttern nur mit ausserordentlichem Krafteinsatz zu öffnen ist, bringt den Monteur an seine Grenzen. Der Kampf mit den Elementen hinterlässt Spuren…
Doch der Kampf hat sich gelohnt. Denn, es gibt ein dickes Lob für den Kämpfer. Gaby ist erstaunt, dass die kleine Zwangspause nur gut 30 Minuten gedauert hat.
Am Ausgangstor der Palmwag Area müssen wir das Permit bezahlen. Wenn man vom Hoanib herunterfährt, gibt es keinerlei Information darüber. Aber Unwissenheit schützt nicht vor Gebühr. 350 Namibia Dollar sind fällig ( ~ 19 € ).
Bei der Veterinär Kontrollstelle in Palmwag wird ein Blick in den Kühlschrank gewünscht. Wir haben ja zwei, zeigen aber nur einen 😉.
Auf der C43 geht es Richtung C40. Die C43 ist ziemlich rappelig, mit viel und ausgeprägtem Wellblech.
Die C40 ist nicht viel besser und bringt uns Richtung Kamanjab über den Grootbergpass.
Es ist schon spät. Wir schlagen uns in die Büsche, finden einen geeigneten und ruhigen Platz für die Nacht.
Ca. 120 KM
Kommentar schreiben