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052: Tsitsikamma NP--The Hell--Cape Town


25.02.20

 

Auf der Gardenroute setzen wir die Fahrt fort, mit dem Ziel Tsitsikamma Nationalpark.

 

Ca. 70 KM

 

2018 haben wir den Park nicht besucht, weil uns die Preisgestaltung missfiel. Ausländische Besucher zahlen für die Park-Gebühr das 4-fache wie ein Südafrikaner. Diesmal sind wir nicht so knausrig, wir wollen den Park besuchen.

 

Unterwegs kommen wir an der Bloukransbrücke vorbei. Nach kleiner Mittagspause schauen wir dem Treiben unter der Brücke zu.

Im Tsitsikamma-Nationalpark kommen wir frühzeitig an. Es ist noch genug Zeit für einen ersten Blick auf die Hängebrücken, für die der Park bekannt ist. Über einen steilen Weg kraxeln wir noch zu einem Aussichtspunkt hoch über der Flussmündung und dem Ozean.

 

Die Klippschliefer hier sind mit den Menschen bestens vertraut, und zeigen sich beim Sonnenbad auf einer Bank von den Touristen völlig unbeeindruckt.

Vom Campingplatz innerhalb des Parks, verfolgen wir einen farbenfrohen Sonnenuntergang.


26.02.20

 

Ein strahlender Tag erwartet uns. Der erster Weg führt noch einmal zu den Hängebrücken.

In die andere Richtung gibt es einen Wanderweg entlang der Küste bis zu einem Wasserfall. Auf geht’s! Teilweise ist gar kein Weg mehr erkennbar. Markierungen geben Orientierung in der Felslandschaft.

Nach knapp 2 Stunden ist der Wasserfall erreicht.

Nach dem Rückmarsch verlassen wir am späten Nachmittag den Park, fahren nach Jeffreys Bay.

 

Ca. 120 KM

 

In Jeffreys Bay würden wir gerne in den Caravan Park direkt am Meer, den wir von 2018 kennen. Am Eingang werden wir informiert, dass der Platz wegen einer Veranstaltung am Wochenende nicht für Camper zur Verfügung steht…na sowas?

 

Es gibt noch einen anderen Campingplatz im Ort, ohne Blick auf den Ozean, und sehr einfach, Camp Pellsrus. Wir sind die einzigen Reisenden. Nur eine schwarze Lady hat sich hier kurzfristig in einem provisorischen Irgendwas aus einer Art Verkaufsstand und Planen niedergelassen, bis ihr Auto repariert ist. Wie sie uns erzählt hat.

 

Ausserdem wohnen hier dauerhaft in einem Wohnwagen zwei Jungs und eine nette ältere Dame, die uns einiges über Südafrika im Allgemeinen, und die kriminellen Gangs hier im Ort erzählt hat. Bei den Storys über die Gangs konnte man Gänsehaut bekommen…


27.02.20

 

Bevor wir weiterziehen, stocken wir unsere Vorräte in einer Shopping Mall auf.

Nahe am Eingang gibt es reservierte Parkplätze für…Senioren 😉! Ja dann, warum weit laufen?

Der Plan ist, über die R62, also die Route 62, langsam zurück Richtung Kapstadt zu fahren.

Entlang der Strasse tauchen immer wieder Fynbos-Büsche mit ihren charakteristischen Blüten auf.

In Joubertina steht dieser alte Grader von Caterpillar.

Durch hügelige Gegend mit viel Landwirtschaft und Obstanbau, erreichen wir Louterwater.

 

Ca. 140 KM

 

Wir folgen einem Hinweisschild zu einer Apfel-und Birnenplantage. Dort soll es eine Campsite geben. Im Büro bei einer grossen Halle mit Obstsortier- und Waschanlage erfahren wir, dass es eigentlich keine Campsite gibt, und dass nur Hütten vermietet werden. Aber kein Problem, wir können uns dort für eine Nacht hinstellen. Für 100 Rand, etwas über 6.-€, wird uns ein Bund Schlüssel ausgehändigt. Es sind noch rund 3 Kilometer bis zu den Hütten bei den Bergen. Überraschung bei der Ankunft.

Die separate Küchenhütte ist mit allem ausgestattet was man zum Überleben in den Bergen braucht. Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster, Herd usw., ausserdem ein betriebsbereites Funkgerät. Der überdachte Vorplatz mit Feuerstelle kommt uns wie gerufen. Sowas von perfekt für diesen Abend, denn es ist kühl und es regnet inzwischen.

Die beste Gelegenheit ein herzhaftes Gulasch auf offenem Feuer zuzubereiten.


28.02.20

 

Irgendwann in der Nacht hat es aufgehört zu regnen. Die Wolken hängen immer noch tief zwischen den Bergen.

Im Moment wird mit der Ernte in der riesigen Plantage begonnen. Wenn die Ernte in vollem Gange ist, werden 300 Leute im Einsatz sein, erzählt uns ein Mitarbeiter.

Weiter auf der R62 nach Calitzdorp.

 

Ca. 240 KM

 

Die dicken Wolken geben immer öfter den Blick frei zum blauen Himmel.

In Calitzdorp steuern wir das Camp am ehemaligen Bahnhof an. Man kann hier campen, für Backpacker stehen Zelte bereit.

Wieder sind wir die einzigen Gäste. Hier gibt es keinen Stacheldraht, keine Elektrozäune, keinen Wachmann. Das Gelände ist weitläufig, die Betreiber wohnen irgendwo weiter hinten. Können wir uns sicher fühlen?


29.02.20

 

Nach friedlicher Nacht, Frühstück am Bahnsteig…

Auf den Schienen steht eine Draisine, mal schauen, wie das funktioniert.

Ein südafrikanisches Ehepaar kommt mit seinem Wohnwagen an. Sie empfehlen uns, unbedingt 2 Dinge zu tun:

1. die Cango Caves besuchen

2. nach Die Hel zu fahren

 

Zu den Cango Caves geht es wieder 50 Kilometer zurück nach Oudshoorn, dann den Hinweisen folgen.

Bei den Cango Caves angekommen, stellt Gaby fest, dass sie ihre Birkenstock am Bahnhof in Calitzdorp vergessen hat. Also wieder zurück nach Calitzdorf. Die Birkenstock waren noch da…

 

Die Cango Caves können nur mit Führung besichtigt werden. Der Einfachheit halber schliessen wir uns der angebotenen Führung in deutscher Sprache an. Die Führung durch die spassige Lady war ausgesprochen unterhaltsam.

Für die Übernachtung fahren wir den Kleinplaas Caravanpark in Oudshoorn an.

 

Wir kommen mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Sie sind aus Perth/Australien, und ebenfalls mit einem gekauften Auto von Bushlore auf Achse. Seit April 2017 sind sie on the road. Sie waren unter anderem  längere Zeit mit einem Wohnmobil in Europa unterwegs, kennen auch Freiburg.

Was wir im Moment gemeinsam haben? Es gibt Kein Zuhause mehr... und wir lieben das Unterwegs sein.

Im Gegensatz zu unserer "reisezeitlos" haben die Beiden tatsächlich kein zeitliches Limit. Von Zeit zu Zeit leben sie auch in Häusern oder Wohnungen, die sie als Trusted Housesitters übernehmen, www.trustedhousesitters.com.

Sie wohnen dann umsonst, kümmern sich dafür während der Abwesenheit der Besitzer um Haus und Garten und die Haustiere. Interessant! Davon haben wir bisher noch nie gehört. Ab kommendem Montag werden sie für 6 Wochen in Prince Albert/Südafrika in ein Haus einziehen.

 

Wer mehr von ihrer Reise wissen will:   https://lifejourney4two.com/

Bevor es am Montag wieder weitergeht, verbringen wir noch einen entspannten Sonntag in dieser hübschen und aufgeräumten Stadt, und am Swimming Pool im Caravan Park.


02.03.20

 

Heute folgen wir der 2. Empfehlung der Südafrikaner.

Von Oudshoorn geht es erstmal auf den Swartbergpass, von dort in die Gamkaskloof bis nach Die Hel.

 

Ca. 100 KM

Bald nach dem Pass zweigt der Weg ab Richtung Gamkaskloof (Kloof = Schlucht, Tal). Dieses Tal wird auch „The Hell“ (auf Afrikaans: Die Hel) genannt. Die Schotterstrasse ist teils rubbelig, abschnittsweise mal steil, war aber nie „dangerous“. Soll sie aber wohl bei Regen schon mal werden, wenn z.B. der Weg abrutscht oder verschüttet wird.

Im Moment herrscht aber grosse Trockenheit. Um die Fahrt angenehmer zu machen, reduzieren wir an den Hinterrädern den Druck.

Schon beim ersten Blick von oben in das Tal wird klar, dass es hier gebrannt hat. Soweit das Auge reicht, zieht sich ein schwarzes Band bis zum Ende des Talbodens.

Fast am Ende der Kloof gibt es ein kleines Museum, unter anderem zur Geschichte der Besiedelung. Die ersten Siedler lebten isoliert von der Aussenwelt, es gab nur beschwerliche Pfade in die Zivilisation.

Erst 1958 wurde mühsam das erste Auto in das Tal gebracht. 1962 war dann ein befahrbarer Weg fertiggestellt. Die Häuser der wenigen Familien von damals wurden teils renoviert und werden als Unterkunft vermietet.

Im Museum wurde uns berichtet, dass sich das Feuer im November 2019 eine Woche lang durch das Tal gefressen hat. Dabei wurde auch das einzige private Camp zerstört. Die Familie von Marinette und Piet Joubert arbeitet im Moment am Wiederaufbau der Unterkünfte. Man kann trotzdem dort mit einem Camper oder Zelt übernachten. Der wirtschaftliche Schaden für die Familie ist erheblich, sie freuen sich über jeden Besucher…

 

Die Sonne versinkt genau am Ende der Gamkaskloof hinter den Bergen.


03.03.20

 

Wir brechen auf, wieder Richtung Swartbergpass. Man muss den gleichen Weg zurück, den man gekommen ist. Es gibt keinen anderen Weg aus dem Tal.

An der Swartberg-Passstrasse angekommen, biegen wir links ab, Richtung Prince Albert. Noch einmal imposante Bergstrasse und Swartberg-Felslandschaft.

Direkt aus „Die Hel“ zurück, überrascht uns Prince Albert auf himmlische Art. Ein gepflegter Ort mit netten Geschäften und Lokalen.

Sehr leckeres Mittagessen mit Live-Hintergrundmusik und etwas anderen Gästen.

Nach dem Essen einstimmiger Beschluss, genug gefahren für heute. Übernachtung auf der Campsite vom Olivenhof.


04.03.20

 

Zum Frühstück versammelt sich eine Bande schwarzer Katzen um eine Schüssel mit weisser Milch 😊.

Über den Seweweekspoort geht es wieder durch den Swartberg Richtung Ladismith, zurück auf die R62.

Man muss ihn einmal besucht haben: Ronnies Sex Shop an der Route 62. Es ist höllisch heiss heute, ein kaltes Bier kann da nicht schaden. Ronnie hat genug davon auf Lager…

 

 

Ein bekannter und beliebter deutscher Schauspieler hat sich hier auch verewigt. Wer entdeckt ihn ?

Ganz in der Nähe kann beim Warmwaterberg Spa übernachtet werden. Vom Spa sollte man nicht zuviel erwarten. Der Kaltwasser-Pool ist nicht sehr einladend. Die Becken mit warmem Quellwasser sehen etwas besser aus. Aber die Duschen und Toiletten sind eigentlich eine Zumutung…


05.03.20

 

Nach vielleicht 30 Kilometer kommt in Barrydale eine besondere Lokalität, das Diesel & Creme.

Ein Rundgang durch das kuriose Lokal…

 

Eigentlich wären wir mit dem hervorragenden Fruchtdrink aus Ananas/Apfel/Minze glücklich gewesen. Doch auf der Karte entdecke ich die Waffel mit Früchten und Eis. Sorry, das Frühstück liegt noch nicht lange zurück, aber die muss jetzt sein…

 

Nach dieser kulinarisch wertvollen Unterbrechung geht es weiter, bis Cape Town!

An den Grossstadt-Verkehr müssen wir uns erst wieder gewöhnen...

 

Ca. 350 KM

Am 13.02.20 kommen Malin und Nico für 10 Tage nach Cape Town. Weil die Campingplätze alle weit von der Stadt entfernt liegen, suchen wir uns, nahe von der Unterkunft der Beiden, ein Hotel für 3 Tage. Wichtigstes Kriterium: das Auto muss hundertprozentig sicher stehen!

 

Das Hotel Check Inn im Stadtteil Green Point kann das fast bieten, und ist bezahlbar. Bis zur Waterfront sind es von hier nur ein paar Minuten mit dem Taxi oder auch zu Fuss. 3 Nächte sind reserviert...

Einer der nächsten Campingplätze in der Nähe von Cape Town ist die Chapmans Peak Caravan Farm. Der Weg dahin geht am Atlantik entlang, vorbei an der 12 Apostel genannten Bergkette, und über den legendären Chapmans Peak Drive.

Der Caravan Park ist gut besucht, weil am Wochenende eine grosse Rad-Veranstaltung in Kapstadt und Umgebung stattfindet. Vor den Zelten und Wohnwagen stehen Rennräder… Es wird von einer Teilnehmerzahl grösser 30.000 erzählt, sowohl Profis als auch Amateure gehen an den Start.

 

Ansonsten ist der Platz mehr Farm als Caravan Park. Allesmögliche an Federvieh gackert und watschelt über den Platz. Da stehen alte Wohnwagen mit Vorzelten, von denen man annehmen könnte, dass hier schon lange keiner mehr war. Plötzlich tauchen die Bewohner unter den Verschlägen auf.

 

Besonders stimmungsvoll die Szenerie mit altem (und als Lagerraum missbrauchten) LandCruiser J6 unter riesigem Baum. Auch hier war Leben unter den Planen.

Am Nachbarplatz ein Reisegefährt aus der Schweiz.


Heute wollen wir den Chapmans Peak Drive noch einmal fahren und geniessen. 2018 war die Strasse wegen Sturm gesperrt, heute ist das Wetter perfekt, die Strasse offen. Viele Radler sind unterwegs…

Es gibt zwei kleine Probleme an unserem LandCruiser. Per email hatten wir uns bei Bushlore in Kapstadt angemeldet.

Wir staunen nicht schlecht, als wir den Chef der Bushlore-Niederlassung begrüssen. Es ist Michael, der 2018 auf dem Campingplatz in Maun/Botswana unser Nachbar war.

 

Bushlore hat hier in einem neuen Industriegebiet nahe dem Flughafen eine feine Werkstatt mit Büros. Mit einem seiner Mitarbeiter macht sich Michael an die Arbeit. Das gebrochene Anschlussstück der Gasfeder vom Klappdach ist schnell ausgetauscht, der Einbau der Gasfeder war nicht so einfach. Michael ist ein Improvisationstalent, da kann man noch was lernen…

Ausserdem war ein Schalter der elektrischen Fensterheber defekt. Ist auch erledigt.

Super Service von Michael und seinem Team!

Zurück geht es dann wieder über den Chapmans Peak Drive, zum dritten Mal!

Vorher aber noch einen Iced Cappucchino vom mobilen Street Cafe, vor den Gipfeln der 12 Apostel.

Michael hatte uns vorgeschlagen nach Kommetjie zu fahren. Dort gibt es den Imhoff Caravan Park nahe am Meer.

 

Wir bleiben hier vorerst bis Montag, weil es keinen Sinn macht um Kapstadt herum unterwegs zu sein, da verschiedene Strassen für die Rad-Veranstaltung gesperrt sind. Zu Fuss sind es nur ein paar Minuten zum weissen Sandstrand.

Schöne Stimmung bei Sonnenuntergang und später bei Vollmond.


08.03.20

 

Die nächsten Tage bleiben wir in Kommetjie, und machen Tagesausflüge in die Umgebung, um und über die Kap-Halbinsel.

Unter anderem nach Simons Town.

...und wieder zurück nach Kommetjie.


10.03.20

 

Heute geht es erst nach Kalkbay zum bummeln…

Nach dem Mittagessen weiter nach Muizenberg mit seinen bunten Strandhäuschen.


11.03.20

 

Das Wetter ist nicht ganz ideal für einen Besuch der Waterfront in Cape Town. Zumindest aus der Sicht des Fotografen. Unser Fotograf erwartet immer möglichst blauen Himmel…


12.03.20

 

Gemütlich dieseln wir durch die Gegend, irgendwann sind wir wieder in Cape Town.

Auf dem Weg zurück Richtung Chapmans Peak Drive, kommt man in Camps Bay vorbei.

Im Anschluss letzte Gelegenheit für den Sundowner mit Sonnenuntergang auf dem Chapmans Peak Drive.


13.03.20

 

Umzug vom Campingplatz in Kommetjie, ins gebuchte Hotel „Check Inn“ in Cape Town.

 

Bei genauerer Betrachtung der Sicherheitseinrichtungen auf dem Parkplatz werden Mängel deutlich. Der elektrische Draht oberhalb der Mauer ist nicht durchgehend. Das Einfahrtstor ist sicher auch keine Hürde. Es ist zwar alles videoüberwacht, bleibt zu hoffen, dass die Nachtwache die Augen offenhält.


14.03.20

 

Malin und Nico sind gestern Abend gut gelandet in Cape Town.

Heute Vormittag treffen wir uns vor unserem Hotel. Die Erzählungen der Beiden verdeutlichen uns die durch den Virus verursachten Zustände in Europa. Wir waren natürlich schon informiert aus den Medien, aber jetzt wird das Bild doch etwas deutlicher und leider auch unerfreulicher. Was kommt da auf uns zu? Mit allen typischen und üblichen afrikanischen Gefahren haben wir gerechnet und uns darauf eingestellt. Aber das übertrifft ja nicht nur unsere Fantasie…

In Südafrika sind zum heutigen Tag nur ein paar registrierte Fälle. Damit scheint ist es hier noch sicherer zu sein.

Ein schöner Tag heute, im Stadtteil Woodstock ist NeighbourGoods Market.

 

Anschliessend gemeinsamer Bummel über die Waterfront...


15.03.20

 

Für heute steht eine Fahrt mit dem Hop-on Hop-off Bus auf dem Programm.

Auf dem Weg zur Haltestelle kommen wir an einem weiteren Markt vorbei…

Unterhalb vom Table Mountain ist ein Feuer ausgebrochen. Unsere gedachte Stadtrundfahrt mit dem Hop-on Hop-off Bus fällt deshalb aus. Was könnten wir noch unternehmen? Eine Free Walking Tour im Stadtteil Bo Kaap vielleicht?

Gerade noch rechtzeitig kommen wir zum Start der Tour an. Eine Free Walking Tour bedeutet, dass man am Ende der Tour einen freiwilligen Betrag bezahlt.

 

Der Guide erzählt uns auf lebhafte und witzige Art die Geschichte dieses Stadtteils…

 

In Cape Town lassen sich immer interessante Szenen und Leute beobachten...


16.03.20

 

Vom Hotel aus starten wir ins 40 Kilometer entfernte Stellenbosch. Im Orange-Ville-Guesthouse stellen wir uns ins prächtige Grün der Campsite.

 

Heute tragen wir uns beim Auswärtigen Amt ein. Die Lage scheint für uns Reisende ernster zu werden. Noch neigt 50% der Bushcamper-Mannschaft, also einer😊, zum weitermachen. Einfach in Südafrika bleiben. Es ist doch so schön hier, und fast keine Anzeichen vom Virus. Die bestätigten Fälle sind noch unter 100. Allerdings ist zu hören, dass in Betrieben und Geschäften Schutzmassnahmen eingeführt werden.


17.03.20

 

Mit Malin und Nico ist heute eine Winetasting-Tour verabredet. Man kann eine solche Tour mit Bus, einer historischen Bahn, oder als Wanderung machen. Aus aktuellem Anlass wählen wir die Wanderung, um Kontakt zu anderen Teilnehmern zu vermeiden.

Das Viren-Thema wird immer bedrohlicher. Nicht hier in Südafrika, aber in Deutschland, in Europa. Mit Malin und Nico diskutieren wir das Thema rauf und runter. Am Ende beschliessen wir den Rückzug, und damit die vorzeitige Rückreise. Kurzum versuchen wir einen Flug zu buchen. Für kommenden Sonntag den 22.03.20 ist noch was frei. Bleibt zu hoffen, dass der Flug tatsächlich geht. Lufthansa gibt keine Garantie…

Die Stimmung ist trotz allem gut, wir heizen den Grill an und verbringen einen schönen Abend zusammen.

 

Eine neugierige Katze erforscht das ganze Auto…


18.03.20

 

Beim Einkauf in Stellenbosch versuchen wir in einer Drogerie Mundschutzmasken und Einmalhandschuhe zu kaufen. Doch die Regale sind leer… In der Shopping-Mall kommen wir an einem kleinen Stand mit lustigen Kostümen und Perücken vorbei. Da ist der Kopf einer Schaufensterpuppe ausgestellt, mit Perücke und einem Mundschutz dekoriert. Tatsächlich verkaufen sie an diesem Stand Mundschutz-Masken. Dusel gehabt, denn wir wollen für den Flug vorbereitet sein, sehen an Bord ein erhöhtes Risiko.


19.03.20

 

Wir bleiben bis zu unserem Abflug auf der Campsite. Mit Bushlore haben wir eine faire Regelung für die vorläufige Unterbrechung der Tour vereinbart.

Das Auto wird bei Bushlore in Cape Town abgestellt, bleibt für uns reserviert. Alles weitere werden wir später regeln. Auch Bushlore wird aktuell überflutet mit Stornierungen, neue Buchungen gleich Null. Keine guten Aussichten…


21.03.20

 

Zum Frühstück gibt es heute das letzte Mal meine geliebten Baked Beans in der Geschmacksrichtung „Braai“ und Rührei.

 

Wir sind am packen. Alles was wir zusätzlich angeschafft haben, von Wasserkanister über Kunststoffboxen, die Akku-Bohrmaschine und alle sonstigen Dinge können wir im Orange-Ville Guesthouse bei Hardy einlagern. Sollten wir die Reise final abhaken, dann kann Hardy die Sachen übernehmen.

Ein unschönes Ende, hoffentlich ein vorläufiges. Wir bleiben einfach optimistisch.

Bisher waren wir alleine auf der Campsite. Im Laufe des Nachmittags trudeln 3 weitere Reisefahrzeuge ein. Ein Paar aus Belgien, vor 2 Wochen eingereist, Wohnung und Job gekündigt, wollen nicht zurück und bis Oktober bleiben bzw. weiterreisen. Sie berichten, dass man noch nach Namibia einreisen kann. Von Angie und Tom, zwei erfahrenen Reisenden mit denen wir im Kontakt stehen, wird berichtet, dass auch Campsites in Namibia schliessen.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch von Malin und Nico. Dass wir uns unter solchen Umständen in Cape Town treffen, konnte keiner ahnen. In dieser Situation waren sie auch eine mentale Unterstützung bei der Suche nach der richtigen Entscheidung, gehen oder bleiben.

Sie sind ebenfalls früher nach Deutschland zurück geflogen, und gut Zuhause angekommen.

No Boundaries, keine Grenzen, wie es auf den Stühlen steht, so war das eigentlich geplant.

Nach gut 2 Jahren "reisezeitlos" müssen wir unterbrechen, hoffentlich nur unterbrechen!

 

Wenn uns morgens die Sonne weckt, fragt man sich als erstes, ob das alles nur ein böser Traum war. Doch die Berichte in den Medien und die Infos vom Auswärtigen Amt, die täglich bei uns eingehen, holen uns schnell in die Realität zurück.

Uns graust vor dem Ausnahmezustand der uns in Deutschland erwartet. Andererseits ist es auch ein gutes Gefühl in der Nähe der Familie zu sein, in diesen ungewöhnlichen Zeiten.

Afrika, wir kommen wieder !

Auf der Tour vom 16.01.20 bis 22.03.20 von Windhoek bis Cape Town haben wir roundabout 5.000 Kilometer zurückgelegt


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Kommentare: 3
  • #1

    Tom (Dienstag, 17 März 2020 09:18)

    Ihr Lieben, traumhafte Fotos. Südafrika hat echt viel zu bieten. Genießt die Zeit mit den Kindern. Hoffentlich können sie entspannt mit schönen Eindrücken zurückfliegen. Beste Grüße von Tom und Angela

  • #2

    Biggi und Frank (Samstag, 21 März 2020 10:14)

    Wiedermal traumhaft schöne Bilder und Geschichten. Genießt eure Zeit, in Gedanken reisen wir mit.

  • #3

    Uschi&Ingo (Samstag, 28 März 2020 16:28)

    Hallo ihr Lieben, was macht die Coronakrise mit euch und wo seid ihr gerade.
    Wir sitzen zuhause fest und hoffen auf bessere Zeiten. Jetzt werden wir wohl lange keine schönen Reiseberichte zu sehen und zu lesen bekommen! Wir hoffen es geht euch dennoch gut und ihr meldet euch vielleicht mal. Viele GrüSse Uschi&Ingo

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