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051: Sutherland--Grosse Karoo--Plettenberg Bay


Bis nach Sutherland sind es nur noch 90 Kilometer. In diesem Dorf dreht sich alles mehr oder weniger um das „Stargazing“, das Sterne gucken. Das South African Astronomical Observatory liegt 20 Fahrminuten entfernt.

 

Auf der Campsite Sterland quartieren wir uns für zwei Nächte ein. Jurg Wagener, der Besitzer, hat moderne eigene Teleskope und bietet Stargazing an. Mit drei Südafrikanern nehmen wir am Abend an der informativen 1,5 stündigen Vorführung teil. Vom Sterne gucken hatten wir uns spektakuläre Blicke in den Weltraum erwartet. Nun, ganz so spektakulär war es dann nicht. Dafür sind die Teleskope zu klein…interessant war es aber allemal.


14.02.20

 

Die für heute geplante abendliche Besichtigung des Observatoriums haben wir kurzerhand auf die Nachmittagstour umgebucht. So sieht man wenigstens etwas von der Anlage. Der erhoffte Blick durch das SALT ( South African Large Telescop ) in den fantastischen nächtlichen Sternenhimmel gibt es zu unserem Bedauern leider nicht, wie wir von Jurg erfahren haben.

Unser Tourguide erzählt zur Einführung einiges Grundsätzliche zum Thema Universum und was dort so zu sehen ist. Bevor es zum SALT geht, besichtigen wir ein älteres englisches Teleskop.

Das SALT hat einen Spiegel mit einem Durchmesser von 11 Meter. Der ganze Spiegel besteht aus 91 sechseckigen Einzelspiegel. Technik zum Staunen...

Vom Observatorium hat man einen weiten Blick über die Karoo.

Zurück in Sutherland, läuft gerade eine Gruppe von gepimpten Jeep Wrangler ein.


15.02.20

 

Von Sutherland nehmen wir die R356 Richtung Fraserburg. Eigentlich wollten wir über Merveville fahren, haben aber irgendwie die Abzweigung verpasst…

In Fraserburg führt uns das Strassenschild via Oukloofpas nach Beaufort West, und damit zum eigentlichen Ziel, dem Karoo Nationalpark.

 

Ca. 260 KM

 

Begegnungen auf dem Weg nach Fraserburg :

Nach teils eintöniger Karoo Landschaft folgt der interessantere Teil der Fahrt, der Oukloofpas.

Am späten Nachmittag geht es in zügiger Fahrt über bestens präparierte Piste. Immer entlang der Karoo Nationalpark Grenze, die mit Elektrozaun gesichert ist. In diesem Fall wahrscheinlich wegen der im Park lebenden Tiere und vor allem wegen der Löwen.

Im Park liegt das Camp übrigens ausserhalb der Elektrozäune.

Gerade haben wir uns gemütlich eingerichtet und den Grill angeheizt, fallen die ersten Regentropfen. Also Markise raus, das geht ja ruckzuck. Der Himmel verfinstert sich zusehends. Gut, dann die Markise noch sicher abspannen, man weiss ja nie…

Nur Gaby hat eine Vorahnung, die sich dann Minuten später bewahrheitet. Ein kräftiges Gewitter mit Starkregen und heftigen Sturmböen braust über uns hinweg.

Eine halbe Stunde hat der Spuk gedauert, und wir um unsere Markise gebibbert…

 

Mit grillen wird nix mehr, die Kohle ist aus. Zum vorbereiteten Salat gibt es nur noch Käsebrot.


16.02.20

 

Es gibt einen Streckenplan für den gesicherten Teil des Nationalparks. Die erste Etappe geht über den Klipspringers Pass.

Über einen mit 4x4 gekennzeichneten Abschnitt gondeln wir im grossen Bogen wieder zurück bis zum elektrozaungesicherten Tor. Löwen haben wir keine gesehen…auch wenig andere Tiere.

Wir verlassen den Park, fahren für die Übernachtung durch Beaufort West bis zur Steenbokkie Farm. Abends dann das gleiche Spiel wie gestern.

Kaum war die Grillkohle am glühen, braust ein Sandsturm an der Farm vorbei, aber Hallo. Anschliessend wieder Regen. Glücklicherweise gibt es eine Küche mit überdachtem Vorraum. Da wird dann gegrillt und geschützt in der Küche gegessen.


17.02.20

 

Von Beaufort West geht es auf der N12 direkt in südlicher Richtung weiter. Beim Boeteka Padstall der erste Zwischenstop.

In der Ferne ist bald der Swartberg zu sehen. Die Fahrt durch die Schlucht, Meiringspoort genannt, begeistert uns.

In De Rust kommen wir zur Kaffeezeit an. In Ray’s Coffee Shop sitzt man schön im Garten, die Wahl fällt auf zwei Iced Americanos und einen warm servierten Appletart mit Vanille-Eis. Nein, diesmal keine Fotos 😉.

 

Eigentlich ist es auch Zeit für einen Übernachtungsplatz.

 

Ca. 150 KM

 

Laut der App iOverlander soll es hier in De Rust einen Caravan Park geben. Nach einmal rauf und einmal runter fahren durch den kleinen Ort, können wir ihn nicht finden. Die Polizeistreife kommt gerade recht, die müssten ja Bescheid wissen. „Look for the Wineshop, this is the Caravan Park…“ Tatsächlich, den Wineshop hatten wir registriert, aber nicht den Schriftzug „Caravan Park“ auf der Mauer.

 

Gegenüber gibt es ein Lokal mit Takeaway. Einmal Pizza „Karoo“ bitte, zum mitnehmen…


18.02.20

 

Schon seit wir das Auto übernommen haben, nervt uns, bzw. vor allem mich, ein unschönes Geräusch. Besonders beim offroad fahren. Muss irgendwie von der Ladefläche kommen… Gaby rüttelt mal ordentlich an der Hütte während ich unter dem Auto liege.

An einer über die ganze Breite der Ladefläche waagrecht liegenden Blechkante direkt hinter dem Führerhaus, haben sich links und rechts jeweils 2-3 Schweispunkte gelöst. Hier also reibt sich Blech auf Blech und macht diese hässlichen Geräusche. So einfach zu entdecken…warum eigentlich nicht früher schon mal gecheckt???

Mit unserer Akku-Bohrmaschine werden zwischen den Schweisspunkten pro Seite 2x 8er Bohrungen gesetzt, Schraube durch und Mutter dagegen, festgezogen, fertig. Und das Ergebnis: der LandCruiser rollt ab jetzt ohne quitschen und ächtzen über die Strasse. Nur der bärige Sechszylinder spielt uns sein Lied…Jaaaa! Jetzt ist es der ungetrübte LandCruiser-Genuss pur!

Bis nach George an der Küste des Indischen Ozeans sind es auf der N12 nur

 

Ca. 125 KM

 

In Oudshoorn kann man „Smitswinkel“ nicht übersehen.

Je näher wir der Küste kommen, desto dichter werden die Wolken. In George fahren wir zur Victoria Bay Camping Site. Es ist kühl und diesig… irgendwie unlustig.


19.02.20

 

Zurück in George entdecken wir einen „Plastik-Laden“. Es gibt immer noch Dinge, die besser verstaut sein dürften, z.B. die Grillkohle. Und in diesem Laden könnten wir das Passende finden. Wir waren erfolgreich…

 

An der Küste entlang Richtung Norden kommt man in Wilderness vorbei. Beim Einkaufen sehen wir ein Optiker-Geschäft. Gaby wollte gerne mal ihre Sonnenbrille überprüfen, hat aber nicht das passende Werkzeug dabei. Die Optikerin kennt sich nicht so gut aus. Gaby hat Sorge um die teuren Gläser, und übernimmt mal eben die Optikerecke…gelernt ist halt gelernt.

Auf der N2, auf diesem Abschnitt „Gardenroute“ genannt, erreichen wir Plettenberg Bay.

In Keerboums Lagoon Caravan Park nisten wir uns auf unbestimmte Zeit ein. Den herrlichen Platz an der Lagune wollen wir ausgiebig geniessen.

Frühaufsteher geniessen den Sonnenaufgang über der Lagune, anschliessend bei klarer Morgenluft den Blick nach Plettenberg Bay.

Vor dem Frühstück ein erfrischender Sprung ins wohltemperierte Wasser. Was im Hintergrund aussieht wie ein Kreuzfahrtschiff, ist ein Hotel.

Bei Ebbe kommt man bei maximal bauchtiefem Wasser zu Fuss auf die Sandbank.

Entspannter Spaziergang entlang der Lagune.

Danach steht Sport auf dem Programm. Das mobile Fitnessstudio kommt zum Einsatz…hochsommerliche Temperaturen sind keine Ausrede.

Beim Schliessen des Klappdachs ist die Halterung einer der Gasdruckfedern gebrochen. Warum denn das? Bei der Suche nach dem Grund stellt sich heraus, dass die Kontermutter der Lagerachse an der Dachschale so fest angezogen ist, dass der Drehpunkt kein Drehpunkt mehr war. Deshalb ist die Halterung gebrochen. Erst mal nicht weiter schlimm, es gibt ja noch 3 weitere Gasdruckfedern, die das Dach oben halten. Nach Überprüfung und Schmierung der restlichen Drehpunkte ist sichergestellt, dass so etwas nicht nochmal passiert. In Kapstadt werden wir bei Bushlore oder Alu-Cab das gebrochene Teil ersetzen.

Vom Aussichtspunkt in Plettenberg Bay sieht man weit über die Lagune und den Indischen Ozean.

Unweit vom Caravan Park gibt es das Old Nick Village. Eine Weberei produziert was man in einem der verschiedenen Geschäfte kaufen kann. Ausserdem wird interessantes Kunsthandwerk angeboten, eine Chocolaterie verführt zum Kauf von feinen Pralinen, ein Restaurant/Cafe mit Bäckerei lockt mit feinen Kuchen und Brotsorten. Aber vor allem die Blüten sind bezaubernd...


24.02.20

 

Wir mieten uns ein Kajak und erkunden die Lagune. Unterwegs tummeln sich Seehunde im ruhigen Wasser, stören sich nicht an unserer Anwesenheit.


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