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047: GRIECHENLAND--ALBANIEN


04.11.19

 

Nach der Überquerung des Golf von Korinth von Rio nach Andirrio, fahren wir bis Astakos.

 

Ca. 100 KM

 

Die Fahrt über die Bergstrasse machen wir in strömendem Regen. Immer wieder laufen kleine Bäche über die Strasse, die Schotter mit bis zu faustgrossen Steinen mit sich reissen.

In Astako steht ein älterer Mercedes LKW Rundhauber mit Wohnkabine und Lörracher Nummer. Mit der fünfköpfigen Besatzung, Eltern mit drei Mädchen, kommen wir gleich mal ins Gespräch. Das Ex-Feuerwehrauto, Typ 1113, Baujahr 1978, haben sie in einjähriger Arbeit selbst Um- und Ausgebaut. Respekt!!

 

Sie sind, genau wie wir, im Juni nach Skandinavien gestartet. Der Plan ist, ebenfalls drei Jahre on the road zu sein. Von hier aus geht es Richtung Türkei. Weitere Ziele sollen dann unter anderem der Iran, Oman, Indien, Myanmar, Japan, Indonesien, Australien sein. Ein wirklich abenteuerlicher Reiseplan.


05.11.19

 

Bevor sich die reiselustige Familie verabschiedet, empfehlen sie uns noch, auf jeden Fall die Halbinsel Lefkada zu besuchen, und dort Port Katsiki anzusteuern.

Hey, wir wünschen eine gute Reise, und passt auf euch auf !

 

Wir folgen der Empfehlung, sind gespannt was uns erwartet. Durch sehenswerte bergige und waldige Landstriche erreichen wir das Ziel. Der Weg hat sich gelohnt…

 

Ca. 150 KM

 

Im Sommer soll hier die Hölle los sein...und campen verboten. Um diese Jahreszeit kann auf einem der Parkplätze übernachtet werden, mit allerbester Aussicht auf die Felswand und den darunterliegenden Strand.

Der vorgelagerte Fels war mal über einen schmalen Grat mit Treppe zugänglich. Die Treppe ist inzwischen gefährlich verrutscht, vielleicht die Folge des Erdbebens auf Lefkada in 2015. Der Zugang wurde mehr schlecht als recht gesperrt.

 

Ein Hochzeitspaar hat zum Sonnenuntergang einen Fototermin am Strand.


06.11.19

 

Nach einem Abstecher bis zum Leuchtturm auf Kap Doukato, machen wir kehrt. An der Ostküste von Lefkada entlang geht es bis Nikiana. Übernachtung dort im ruhigen Hafen.

 

Ca. 50 KM

Unterwegs begegnete uns ungewöhnliches :

zwei Strohballen fahren Moped  /  wer hat denn da den Stöpsel gezogen ?  /  ein Schiffs-Friedhof ?


07.11.19

 

Gaby bringt die Mülltüte weg. Zurück kommt sie mit einem interessanten Fund: einer Gastronomie-Stelltafel aus Blech von der Brauerei Fix, wie sie vor Tavernen steht. Irgendwie passt sie noch in den Stauraum.

 

Die Halbinsel Lefkada verlassen wir wieder über die einzige Verbindung zum Festland, der Schwimmbrücke bei der Stadt Lefkada.

 

Jedes trockene Fleckchen wird genutzt. Wenn da mal der Meeresspiegel steigt…

Eigentlich wollten wir heute noch bis nach Albanien.

Kurzentschlossen machen wir am Nachmittag doch noch einen Abstecher nach Parga, einem kleinen sehenswerten Städtchen am Meer.

 

Ca. 95 KM

 

Kaum da, verdunkelt sich der Himmel. Es sieht bedrohlich aus.

Einen Augenblick nach dem fotografieren entlädt sich ein Gewitter mit prasselndem Regen.

Aus Furcht vor Hagel, halten wir unter ein paar dichten Bäumen an, und warten das Ende des Wolkenbruchs ab.

Am Strand neben der Ortschaft parken wir später das Auto für die Nacht.

Das Gewitter war nur der Beginn einer ganzen Reihe von Gewittern und Starkregen am heutigen Abend. Inzwischen ist es dunkel. In einer der Regenpausen öffnen wir die Dachlukenhaube in mittlere Stellung. In einiger Entfernung war noch Donnergrollen zu hören, der Wind hat sich gelegt.

Vollkommen überraschend braust wie aus dem Nichts nur eine einzige, aber heftige Windböe über das Auto hinweg. Das ganze Mobil wird geschüttelt, das Dachfenster wird hochgerissen und bricht vollständig vor den Scharnieren ab. Schrecksekunden, Sch…. die Plexiglashaube ist weg!

 

Glücklicherweise hängt die Haube noch am Verstellbügel, und ist nicht komplett weggeflogen. Sie lässt sich wieder über die Dachluke legen, macht aber nicht mehr dicht, und sitzt nur lose über der Öffnung. Schnell muss ein Plan her: ein Stück Isomatte mit Spanngurten so von aussen über der Haube befestigen, dass sie sowohl gesichert als auch dicht ist.

 

Zwischenzeitlich regnet es wieder. Hilft alles nichts, ich muss aufs Dach. Mit Stirnlampe und nur mit Badehose an, mache ich mich ans Werk und setze den Plan um. Alles soweit prima geklappt, wir sind erstmal beruhigt.

 

Als sehr hilfreich haben sich bei der Aktion die zusätzlichen Querstreben zwischen der Dachrehling erwiesen. Ohne sie wäre die Befestigung der Spanngurte nicht möglich gewesen.


08.11.19

 

Der erste Blick heute Morgen geht zu unserer improvisierten Dachhauben-Reparatur. Alles ist dicht.

Trotzdem müssen wir jetzt nochmal nachbessern, damit das Provisorium für den Fahrbetrieb taugt.

 

Die Spuren des Unwetters sind nicht zu übersehen…

An Igoumenitsa vorbei, fahren wir bis Sagiada.

 

Ca. 65 KM

 

In dem kleinen Hafen sind sogar noch die Cafes und Tavernen geöffnet. Nach der Nacht von gestern haben wir uns ein Abendessen verdient. Ausserdem ist es der letzte Abend in Griechenland. Im "Alekos" gibt es nochmal Mousaka und griechischen Salat. Der Chef spendiert zum Abschluss einen Ouzo und eine Süssspeise.

 

Über der gegenüberliegenden Insel Korfu geht die Sonne unter.


09.11.19

 

Gestern noch so ein schöner Abend, heute Morgen schon wieder Regen, nein, es schüttet wie aus Eimern.

Bis zur Grenze von Albanien sind es nur ein paar Kilometer. Vorbei an Sarande führt die Strasse später an der bergigen Küste entlang.

Bei Porto Palermo kommt mir diese Bucht mit den verfallenen Gebäuden bekannt vor.

Bei einer Offroad-Reise mit Ventura-Tours war ich vor gut 15 Jahren schon mal hier.

Wir wollten auf diesem Gelände übernachten, und wurden von der Polizei wieder weggeschickt. Damals stand aber kein Warnschild an der Zufahrt, soweit ich mich erinnere. Es lag auch kein Boot vor dem U-Boot Bunker.

Hinter zwei gewaltigen Betonflügel-Toren soll sich dieser Bunker 650 Meter in den Berg ziehen. Unter einer 10 Meter dicken Stahlbeton-Hülle lagen hier früher gut geschützt die vier U-Boote der albanischen Marine.

Es wird Zeit einen Schlafplatz zu finden. Bei Dhermi biegen wir ab Richtung Strand. Nach einer grossen Baugrube finden wir einen Platz an der Uferpromenade. Im Laufe des Abends toben wieder Gewitter über uns hinweg. Es regnet die ganze Nacht, von leicht bis sintflutartig, und wieder zurück.

 

Ca. 110 KM


10.11.19

 

Der Morgen zeigt sich von der sonnigen Seite.

 

Vom Strand geht es weiter in die Berge. Innerhalb von 10 Kilometern steigt die Strasse bis zur Passhöhe auf rund 1.000 Meter an.

Zurück an der Küste passieren wir Vlore.


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