· 

018: Mosambik


11.07.18

 

Ab 5:00 Uhr wird es unruhig auf der Campsite Chembe Eagle’s Nest, Aufbruchstimmung.

 

Wir wollen heute um 6:30 Uhr starten, das Ziel ist die Stadt Tete in Mosambik. Die erste von drei Etappen Richtung Indischer Ozean.

 

Ab Dedza nehmen wir die N7 bis nach Tete.

 

Ca 400 KM

 

Theo verabschiedet sich gegen 6:00 Uhr, setzt sich in seinen LandCruiser, will den Motor starten.

 

Doch der Anlasser verweigert seinen Dienst. Batterie leer. Wir klappen schnell unser Dach zu und fahren neben sein Auto. Mit Starthilfekabel die Batterien verbunden, und schon springt Theo’s Auto an. Er hat es etwas eilig, weil er um 9:00 Uhr einen Termin in Lilongwe hat.

 

Bevor es losgeht will ich noch kurz die Scheiben sauber machen, fahre deshalb bis zum Wasseranschluss. Ein Mitarbeiter der Lodge ergreift diese Gelegenheit und den Wasserschlauch, und fängt an das Auto zu waschen.

Dieses Angebot gab es schon mehrfach von Angestellten, sie verdienen sich damit ein paar Kwacha nebenher. Die letzte Möglichkeit dazu wollte sich der Kollege wohl nicht entgehen lassen.

 

Gaby fand diesen Moment allerdings völlig unpassend, weil sie an Fahrtagen eigentlich gerne zur vereinbarten Zeit ablegen will. Aber der Waschgang läuft bereits auf vollen Touren. Und nötig war es schon irgendwie.

 

Gaby hat natürlich recht. Da wir nicht wissen, wie viel Zeit der Grenzübertritt in Anspruch nehmen wird, und auch nicht wissen wie der Strassenzustand sein wird, sollte man für 400 Kilometer schon möglichst früh los.

30 Minuten früher oder später, was solls. Gaby ist da allerdings völlig anderer Meinung.

Kurz nach 7:00 sind wir dann abfahrbereit.

Aus der Lodge heraus geht es direkt durch Chembe, dann weiter bis zur M10.

Über die schöne Passstrasse wieder zurück Richtung Dedza.

 

In Dedza wandeln wir die restlichen Malawi-Kwacha in Diesel um, und in ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt.

Kurz darauf stehen wir an der naheliegenden Grenze. Im Malawi-Office füllen wir die erforderlichen Formulare aus. Beim Griff nach dem Reisepass tauchen noch weitere Kwacha auf.

 

Die hatten wir irgendwie vergessen.

 

So ein Sch…., wieder zurück nach Dedza, nochmal tanken, nochmal einkaufen. Und das nur deshalb, weil wir davon ausgegangen sind, dass die Visa für Mosambik an der Grenze in US$ zu bezahlen sind, bzw. auf keinen Fall aber in Malawi-Kwacha.

 

An der Grenze bieten sich „Helfer“ an. Gaby denkt dabei wieder an die nervigen Helfer von Kazungula, beim Grenzübertritt von Botswana nach Sambia. Deshalb gab es dieses Mal unter uns die Absprache, angebotene Hilfe freundlich abzulehnen. Tatsächlich sind die Vorgänge an dieser Grenze überschaubar und einfach.

 

In Mosambik wird portugiesisch gesprochen. Da werden wir so gut wie nix verstehen.

Kann mich nur an ein Wort portugiesisch aus einem früheren Portugal-Urlaub erinnern:

 

obrigado = Danke

 

( Hallo Manuela, wann war denn das nochmal? Damals, mit dem grünen VW-Bus?😊)

 

Die Beamten an der Grenze jedenfalls sprechen auch englisch.

 

Die Genzformalitäten und Visa für 30 Tage waren in einem einzigen Büro abzuwickeln. Visa für „Single Entry“ hat uns zusammen 100.-US$ gekostet. Dabei wollte der Beamte allerdings keine 20er und 10er annehmen. Nur ab 50US$ sind ihm erlaubt, bedauert er. Und er könne uns da auch nicht helfen, sorry…aber wir könnten auch in Malawi Kwache bezahlen.

 

Ach ne! Ja, wenn wir das gewusst hätten…jetzt haben wir keine mehr. Alles zwanghaft in Diesel und Vorräte umgesetzt.

 

Vor dem Gebäude war eine Person stationiert, die den Zugang zum Büro regelte. Gaby spricht ihn an, ob er wüsste wo man US$ tauschen kann. Er greift zum Telefon, wenig später kommt ein junger Mann angespurtet. Bei ihm können wir dann tatsächlich die zwei 50 US$-Scheine bekommen. Wir sind gerettet, der Zollbeamte strahlt. Freut sich, sagt er, weil unser Problem gelöst ist.

 

Noch eine Verkehrs-Versicherung abschliessen für 20 US$, und es kann los gehen Richtung Tete. Dort werden wir unseren alten Bekannten, den Sambesi, wieder treffen.

 

Wir haben keinen Reiseführer für Mosambik, und auch nicht für Simbabwe, weil wir uns vor der Abreise noch nicht entschieden hatten, welches der beiden Länder ausgiebig besucht werden soll.

 

Vorraussichtlich tingeln wir sowieso nur gemütlich an der Küste Mosambiks entlang Richtung Süden bis Südafrika. Was wir wissen wollen und müssen, wird uns das Internet liefern.

Die ersten Eindrücke von Mosambik. Grundsätzlich nichts neues. Auch hier verlieren die LKW mal die Ladung.

Bei Sonnenuntergang kommen wir in Tete an. Laut Navi soll es einen Campingplatz geben. Und tatsächlich gibt es den Tete Camping nahe der Brücke über den Sambesi, direkt am Ufer. Irgendwie hatten wir nicht daran geglaubt, dass diese Camp hier existiert.

Das Tor wird geöffnet. Da stehen schon weitere Fahrzeuge.

Zwei südafrikanische, die sich vor zwei Tagen in Chembe / Cape Maclear verabschiedet hatten, und die Überraschung:

Jenny und Andrew, die beiden Kalifornier mit ihrem LandCruiser, die wir zuletzt in Sambia bei Kapishya Hot Springs das letzte Mal getroffen hatten, sind ebenfalls da. Grosses Hallo…

 

Nach dem Abendessen setzen wir uns zusammen, erzählen, was seither erlebt wurde, wo man unterwegs war. Die Beiden waren von Sambia aus nach Tansania gefahren, sind dann ebenfalls am Lake Malawi Richtung Süden, und nun mehr oder weniger auf dem Rückweg nach Südafrika, wo die Reise in drei Wochen endet. Der LandCruiser wird untergestellt bis zur nächsten Tour.


12.07.18

 

Dafür, dass dieses Camp fast mitten in der Stadt liegt, war die Nacht ruhig.

Es soll heute bis zum Camp Pink Papaya gehen

 

ca. 310 KM, ca. 80 Kilometer vor Chimoio.

 

Zuvor noch einkaufen in Tete.

In Tete gibt es gleich zwei Shoprite. Ausserdem brauchen wir eine SIM-Karte für Mosambik.

In der Hoffnung, dass ab acht Uhr geöffnet ist, stehen wir kurz vor halb neun vor dem ersten Einkaufszentrum. Die Geschäfte machen aber erst um neun auf. Also weiter zum nächsten Shoprite. Auch noch zu.

 

Dafür hat der Vodacom-Shop schon auf. Das mit der SIM-Karte und dem Guthaben hat dann über eine halbe Stunde gedauert.

 

Bis der Einkauf erledigt war verging auch noch eine knappe Stunde. Dafür gab es hier, im portugiesisch geprägten Mosambik, Chorizo, die vom Spanier bekannte herzhafte Hartwurst. Lange keine Wurst mehr gekauft, aber die wollen wir probieren.

 

Gegen 11:00 geht die Fahrt über die Brücke des Sambesi, hinaus aus der Stadt in südlicher Richtung auf der N7. Kurz nach der Sambesi-Brücke kommt linker Hand eine Bäckerei mit Cafe. Hier muss auf jeden Fall angehalten werden. Lecker Brot und Süssigkeiten kommen in die Tüte. Für einen Cappuccino ist leider keine Zeit…

Die Strasse wird wieder schlechter, die Potholes werden wieder mehr. Konzentration ist gefragt.

 

An manchen Stellen mit besonders schlechter Fahrbahn, stehen Kinder und Jugendliche und tun so, als ob sie die Schlaglöcher reparieren. Sobald man in Sichtweite kommt werfen sie mit den Händen Sand auf die Fahrbahn.

Gestenreich und lautstark wird Bezahlung gefordert.

Unterwegs kommen uns gehäuft vollbesetzte LKW und Pickup entgegen. Fahnen werden geschwungen. Militär und Polizei war ebenfalls auf Transportern unterwegs. Irgendwo wird wohl eine politische Veranstaltung stattfinden, wo man die Begeisterten und die Beschützer hinfährt.

 

Auf einem Rollfeld direkt an der Strasse sehen wir einige Kilometer weiter ein kleineres Flugzeug mit uniformiertem Wachpersonal.

 

Später haben wir gehört, dass der Präsident persönlich in der Nähe gewesen sein soll.

Als wir zur Abzweigung Richtung dem vermeintlichen Camp Pink Papaya kommen, sind wir irritiert. Hier steht kein Hinweis auf ein Camp. Nur ein Schild mit dem Namen einer Farm.

 

Was tun? Bis zum Camp sind es noch knapp 10 Kilometer Piste. Es ist schon spät. Wir würden gerne bei Helligkeit ankommen, also folgen wir laut Tracks4Africa dem Ziel.

 

Dort angekommen, versuchen wir dem Wachmann an der Zufahrt zur Farm zu erklären warum wir hier sind. Er spricht aber nur portugiesisch, ruft einen englisch sprechenden Kollegen herüber. Nein, hier gibt es kein Camp, war die Antwort.

 

Nach einigem hin und her, wird per Funk der Farm-Manager verständigt, wir dürfen auf das Farmgelände fahren.

 

Der Manager kommt uns entgegen. Ein Südafrikaner, erst seit ein paar Monaten hier, wie er uns erzählt. Ausserdem freut er sich immer Weisse zu sehen. Das mit dem Camp Pink Papaya ist ein Problem, so seine humorige Erklärung.

Das ist auf Tracks4Africa einfach falsch eingetragen, das gibt es hier nicht. Nach längerem plaudern über woher wir kommen, wohin wir wollen usw., fragen wir, ob wir einfach auf der Farm übernachten können. Wollte er aber nicht. Er nennt uns die Lamimos Lodge in Vanduzi, dort könnten wir übernachten. Ist nicht weit.

 

Er will uns aber unbedingt noch kurz ein Video auf seinem Handy zeigen, als Empfehlung, wo wir bei Inhassoro über mehr als 30 Kilometer am Strand entlang fahren können. Das lässt er sich nicht nehmen, obwohl wir gerne weiter wollen, bzw. ja müssen.

 

Die Sonne steht schon tief, bis Vanduzi sind es noch knapp 60 Kilometer.

 

Bei Dunkelheit erreichen wir Vanduzi.

Nachts fühlen sich die Ortsdurchfahrten mit ihren Marktständen links und rechts der Strasse noch chaotischer an.

Wir halten mehrfach an, um nach einem Hinweisschild der empfohlenen Lodge zu suchen. Fussgänger und Radfahrer kreuz und quer auf der Fahrbahn. Sattelschlepper quetschen sich bedrohlich nahe an uns vorbei. Hoffentlich haben die Trucker das im Griff.

 

Am Ortsausgang von Vanduzi immer noch keine Lodge mit diesem Namen. Haben wir irgendwas falsch verstanden ?

 

Mit der Entscheidung noch nach Chimoio zu fahren, setzen wir die Fahrt fort.

Auf stockdunkler Landstrasse ist es verdammt unheimlich, wenn da nur ein voll aufgeblendeter Scheinwerfer am Fahrbahnrand entgegenkommt, und dann ein ganzer riesiger LKW dranhängt. Ausweichen so gut es geht, hoffen, dass jetzt nichts unbeleuchtetes vor uns auftaucht, und die Ränder der Fahrbahn nicht gerade weggebrochen sind.

 

Da war doch eben ein Schild links…das könnte eine Lodge sein.

 

Aber wir müssten umdrehen. Fahren weiter, bis wir im Scheinwerferlicht eine Möglichkeit dazu finden. Ein heikles Manöver bei Nacht, weil man nur schwer erkennen kann, wie tief es von der Fahrbahnkante abwärts geht.

 

Es war tatsächlich die Lamimos Lodge, 10 Kilometer ausserhalb von Vanduzi. Das hätte uns der Farm-Manager gerne etwas genauer beschreiben dürfen.

 

Wir sind froh angekommen zu sein. Können vor einem Chalet parken und wieder das Badezimmer benutzen. Alles ok. Die letzten Kilometer durch die Nacht waren spannender, als es uns lieb ist.

 

Mit Rotwein, frischem Brot, Chorizo und Käse, päppeln wir unsere Stimmung wieder auf. Freuen uns darüber, dass wir von der Strasse sind.


13.07.18

 

Gut geschlafen, es war frisch heute Nacht.

 

Den Indischen Ozean wollen wir heute sehen. Inhassoro bietet Übernachtungsmöglichkeiten.

 

Ca. 440 Km

 

Es ist neblig heute Morgen. Die Sonne versucht ihr Glück noch vergebens.

 

Nach ein paar Kilometern biegen wir auf die N6 ab, Richtung Chimoio. Bis Inchope ist die Strasse komplett neu geteert. Entspanntes fahren ist möglich, ohne ständig die Strasse auf Schlaglöcher zu scannen. So kann man auch am Steuer die Landschaft geniessen.

 

In Inchope folgen wir den Hinweisen auf die N1 Richtung Süden.

Was uns dann an Strassenqualität erwarten würde, konnten wir nicht ahnen.

Der Farm-Manager hatte uns vorgewarnt. Er sprach von „shit road“. Und genau das war es dann auch. So schlecht hatten wir das bisher noch nie. Wirklich eine Sch….-Strasse, ein Schlagloch am anderen, stellenweise auch gar kein Belag mehr. Manchmal bietet sich der ausgefahrene Rand neben der Fahrbahn als die bessere Alternative an.

 

Nervig, nervig. Das macht keinen Spass mehr. Wo ist der Verkehrs-Minister? Das soll eine Hauptstrasse sein? Wer ist dafür verantwortlich? Wir wollen uns beschweren! Ja wo sind wir denn hier?

 

Ach so, wir sind ja in Afrika…

 

Bis zur Brücke über den Save blieb das so. Danach war es wieder besser, aber noch lange nicht gut.

  • Die einzigen Lichtblicke unterwegs sind die angebotenen Ananas
  • Über diese Geschichte ist schon Gras gewachsen
  • Behelfsbrücken werden über baufällige Brücken gestellt
  • Anfang April hatten wir in Opuwo/Namibia den letzten Regen. Heute ein paar wenige Regentropfen

Nach 425 Kilometer biegen wir von der N1 ab Richtung Küste. Noch 15 Kilometer bis Inhassoro. Wir sind echt gespannt, wann sich der erste Blick auf den Indischen Ozean zeigt.

Zuletzt führt eine sandige Piste zur Campsite Goody Villas. Ein gepflegtes weitläufiges Areal direkt am Strand.

Eine Stunde später kurven die Kalifornier auf den Platz. Was für ein Zufall. Wir haben im Moment den gleichen Weg.

 

Drei Tage kann man hier locker verbringen. Ausgiebige Strandspaziergänge sollen die drei zurückliegenden Fahrtage etwas ausgleichen. Dunkle Wolken laden gelegentlich kleine Schauer über uns ab. Die Markise bietet dabei gemütlichen Schutz.


16.07.18

 

Vilanculos heisst das nächste Ziel an der Küste.

 

Ca.90 KM

 

In Inhassoro noch Gemüse kaufen, beim Bäcker nach frischem Brot schauen. Vielleicht gibt es da noch was Süsses? Nein, heute nicht. Schade.

Um die Mittagszeit ist Vilanculos erreicht.

Die erste angesteuerte Unterkunft hat keinen Blick zum Wasser. Nach einigem Suchen stellt sich heraus, dass es keine Campsite mit Meerblick gibt. Wir entscheiden uns für das Baobab Beach Resort. Die Campsite liegt ebenfalls nicht am Wasser, aber die Anlage selbst liegt direkt am Strand.

 

Nach dem "kleinen" Baum ist das Resort benannt.

Bis weit hinaus ist das Wasser nur sehr niedrig. Damit fallen bei Ebbe alle verankerten Boote auf Grund. Schöne Foto-Motive…

Die Marktstrasse von Vilanculos bietet wieder buntes Treiben.

 

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter fahren.

 

Da es die letzten Tage immer mal wieder geregnet hat, wenn auch nur wenig, soll eine Abdeckhaube über unsere Dachbox, um Feuerholz und Holzkohle trocken zu halten.

 

Keine 200 Meter nachdem wir die Campsite verlassen hatten, kommen wir bei einem Schneider vorbei.

Wir erklären ihm, was wir uns vorstellen. Das benötigte Material haben wir bereits am Vortag gekauft.

 

Der Schneider misst was zu messen ist. Er will bis 12:00 Uhr fertig sein. Gaby, als erfahrene Näherin, schätzt das als machbar ein. Sie zweifelt nur daran, dass er die Messungen richtig notiert hat.

 

Mit dieser ungeplanten Aktion haben wir uns gleichzeitig entschieden, noch eine Nacht hier zu verbringen.

 

Gaby sollte recht behalten. Die Abdeckhaube war zwar in der gewünschten Form, aber mit falschen Abmessungen. Sie passte nicht über die Dachbox. Dem Schneider war das ein bisschen peinlich.

 

Das Material war verbraucht, wir müssen neues besorgen. Als Material haben wir übrigens die Allerwelts-Säcke aus Kunststoff verwendet, mit denen in Afrika alles transportiert wird.

 

Mit dem Schneider verabreden wir, dass er einfach zu uns auf die Campsite liefern soll, wenn er fertig ist. Liegt ja um die Ecke.

 

Kurz nach 17:00 kommt er strahlend an. Die Abdeckhaube passt perfekt. Er hat sogar noch vier Schlaufen an den Ecken angenäht, damit wir die Haube unten zubinden können. Dickes Lob an den Schneider, tiptop Arbeit.

 

Um die Haube auf der Dachbox festzuspannen, benutzen wir die ebenfalls oft auf den Märkten angebotenen Gummistreifen, die aus Fahrrad-,Motorrad- und Autoschläuchen geschnitten werden. Gummispanner wie wir das kennen sind hier nicht zu bekommen.


18.07.18

 

Heute starten wir mit noch unbekanntem Ziel, einfach weiter Richtung Süden auf der N1.

Mal schauen, was sich unterwegs anbietet.

 

„Hast du eben das Schild beachtet? Da stand doch was von Elefant? Oder hab ich mich getäuscht?“

 

Rückwärtsgang rein und nachschauen. Tatsächlich wird vor Elefanten gewarnt. Hätten wir hier nicht vermutet. Aber was wissen wir schon…

Doch weder Elefanten, noch deren Hinterlassenschaften waren auf dem weiteren Weg zu sehen.

 

Der Geist der Revolution findet sich immer wieder. Hier auf der Wand einer Schule.

Bei diesen Hinweisschildern biegen wir von der Hauptstrasse ab, wieder Richtung Ozean.

 

Die Piste führt etwa 15 Kilometer durch bisher nicht gesehene Palmenwälder bis Morrungulo kurz vor der Küste.

Nach links zeigen Hinweisschilder zur Morrungulo Beach Lodge. Zur Campsite geht es recht steil bergab. Ein Expeditions-LKW mit schweizer Nummernschild seht einsam auf dem riesigen Platz, der direkt am Strand liegt.

 

Wir erkundigen uns nach den Preisen. Nachdem das mehrstufige Preismodel verstanden war, ergab sich ein Betrag von mindestens 2.000.- Metical pro Nacht incl. Strom, auf der in 3.Reihe hinter Bungalows liegenden Campsite. Wären fast 30.-€. Bisher hatten wir umgerechnet max. 15.-€ bezahlt. Und Tschüss!

 

In die andere Richtung sollte es weitere Resorts geben. Wir landen beim Bonito-Bay Resort.

 

Eigentlich gibt es hier keine Campsite. Wie schon öfter erlebt, wird uns dennoch die Möglichkeit angeboten neben einem Chalet zu stehen und das Bad zu benutzen, für 1.000.-Metical pro Nacht. Die grandiose Aussicht gibt es gratis dazu. Hier bleiben wir gerne.

Es ist teilweise sehr windig. So wie die Palmen hier wachsen, werden die aktuellen Verhältnisse keine Seltenheit sein. Um unsere Küche im Windschatten zu haben, drehen wir das Auto nach der ersten Nacht um. So können wir problemloser Kochen und uns geschützt aufhalten.

 

Irgendwann kann der ständige Wind auch nerven. Jeder noch so kurze Aufenthalt im Chalet oder im Bushcamper ist eine kleine Erholung. Nachts wird unsere Maisonette-Wohnung durchgeschaukelt. Die Palmen rascheln im Wind. Kurze Regenschauer rauschen hin und wieder mit den Windböen übers Auto.

 

Fotogene Sonnenuntergänge gibt es hier keine mehr. Aber Sonnenaufgänge!

 

Eine selbstgeknackte Kokosnuss ist die Beste.

Beim Frühstück sehen wir draussen auf dem Meer Gischtwolken. Mit dem blosen Auge sehen wir Wale in fast voller Länge aus dem Wasser springen. Schnell, wo ist das Fernglas? Wow! Unglaublich!!!

 

Fast jeden Tag sieht man Fontänen in der Ferne. Allerdings nicht mehr so nahe wie am ersten Tag. Für Fotos geht das leider immer viel zu schnell.

 

Vor unserer Haustür liegt ein wahrer Superstrand. Und nahezu menschenleer. Und das wird er selbst in der Hochsaison sein.

 

Mit kilometerlangen Spaziergängen erforschen wir ihn in beide Richtungen.

Morgens, gerade aus dem Auto gekrabbelt, geht der erste Blick hinaus auf den Ozean.

Jeden Morgen das Gleiche: ein Genuss, diese Aussicht…

 

Es waren ausgesprochen windige Tage im Bonito Bay Resort in Morrungulo. Aber die Lage ist unschlagbar. Gerne würden wir länger bleiben, aber als Reisende müssen wir in Bewegung bleiben.

 

Und wir freuen uns doch immer wenn es weitergeht, sind jedesmal gespannt was uns erwartet.


22.07.18

 

Der Bushcamper startet Richtung Tofo.

Tofo ist bekannt für Tauchen, Surfen, Walbeobachtung, und Begegnungen mit den riesigen Walhaien.

 

Ca. 180 KM

 

Bis zur N1 geht es zurück durch den Palmenwald. Diese Szenerie ist unser Favorit.

 

Sanftes rollen über die rote Sandpiste, ein bisschen Allrad erforderlich, ein Traum. Stundenlang könnten wir durch solche Gegend kurven.

 

Leider ist nach 15 Kilometer wieder Schluss.

  • Haus im Palmenwald
  • Steht schon länger leer
  • International ausgerichtete Bäckerei
  • Auf dem Weg in die Kirche?

Auf der N1 geht es bis Lindela, über Inhambane bis nach Tofo.

 

Dunkle Regenwolken laden kurze und heftige Schauer ab. Eigentlich ist ja keine Regenzeit.

 

Nach 20 Kilometer überqueren wir den Tropic of Capricorn, den südlichen Wendekreis, oder auch, Wendekreis des Steinbocks.

Bin zwar Steinbock, aber wenden wollen wir hier nicht😊

 

Kaum angehalten für ein Foto, fängt es wieder an zu schütten.

In Inhambane angekommen, starten wir eine kleine Stadtrundfahrt.

  • An diesem Provinz-Verwaltungs-Gebäude, direkt gegenüber der Jetty, ist definitiv der Lack ab. Die schöne Ausssicht bleibt. Es ist nicht erkennbar, ob es noch benutzt wird. Die Flagge weht noch.
  • Unsere Vermutung: Vodacom hat, wie an vielen anderen Gemäuern im Land, die Farbe und den Anstrich gestiftet. So kommt auch der, der keine finanziellen Mittel hat, zu neuem Glanz. Und Vodacom bleibt in Erinnerung.
  • Gegensätze. Schön renoviertes ist eher selten

Hier kommt kein Zug mehr an

Tofo eindeutig erreicht. Es ist nicht zu übersehen. Erste Eindrücke.

Tofo selbst ist nur ein Nest. Das Tourismusangebot drumherum um ein vielfaches grösser. Von der Backpacker-Lodge bis zur luxuriösen Unterkunft wird alles angeboten.

 

Das Navi kennt nur eine Unterkunft mit Camping. Die Backpacker-Lodge Fatima’s Nest.

 

Auf dem Weg dahin auch kein Hinweis auf ein weiteres Camp. Die Fläche für Camping liegt hinter einem Tauchhotel. Nicht so attraktiv. Trotzdem ist der Preis für die Übernachtung höher als alles andere in Mosambik bisher. Von hier aus kann man allerdings zu Fuss in wenigen Minuten ins „Zentrum“ von Tofo marschieren. Deshalb bleiben wir erstmal.

 

Später machen wir uns auf den Weg zu den Lokalen rund um den Markt.

 

Szenen in Tofo

Unseren obligatorischen Sundowner nehmen wir in der „Oyster Bar“.

Hallo Tella, Hallo Patty, kommt euch das bekannt vor?

 

Von den Lokalen sieht eines ganz besonders einladend aus. Branko’s Restaurant.

 

Urgemütlich, vielleicht 30 Sitzplätze auf engstem Raum, an der Minibar nochmal 2 Plätze. In der Mitte des Lokals steht ein grosser Tontopf mit Feuerstelle und glühender Kohle als Heizung. Der musikalische Hintergrund Richtung Free Jazz.

 

Wir entscheiden uns für Pizza Chorizo und zwei 2M (lokales Bier). Beides eine gute Wahl.

 

Ratz Fatz ist das ganze Lokal voll. Wir räumen sobald als möglich unseren Sitzplatz, um anderen Gästen auch eine Chance zu geben. Auf einer Bank vor dem Lokal lassen wir noch einen Caipirinha servieren.

 

Soviel Trubel hatten wir schon lange nicht mehr. Schön wars.


23.07.18

 

Auf der Campsite Fatima's Nest wollen wir auf keinen Fall bleiben. Kurzes Frühstück, Dach zu, weg.

 

In Tofo halten wir aber nochmal an. Zu schön hier, da können wir doch nicht einfach weiterfahren.

 

Ein paar Meter den Weg zurück lag ein Beach Motel namens Wuyani Pariango. Komm, da fragen wir einfach mal an. Gesagt, getan.

Alles ganz easy.

Zwei Deutsche, Jochen und Volker, führen dieses Motel. Es gibt Hütten in verschiedenen Preisklassen, Schlafsäle mit Etagen-Betten, und vor allem, einen Stellplatz für uns im Hof. Perfekt.

  • Sicher kein idyllischer Stellplatz, aber deutlich besser als Fatima’sNest. Ausserdem haben wir Meerblick!
  •  Der frisch gekrönte Mr.Ananas von Tofo
  • Ein paar Meter neben uns stand ein grösseres Zelt, in dem eine Gruppe von Volontären die in verschiedenen Hilfsprojekten arbeiteten, vom Frühstück bis zum Abendessen versorgt wurde. Gaby hat der Köchin immer mal wieder über die Schulter in den Topf geschaut, was denn da so zubereitet wird. Hier wird ein Gericht mit frischer Kokosnuss vorbereitet.

Der Weg hierher ist übrigens so tiefsandig, dass ohne Allrad fast nichts geht. Ausser mit Traktor natürlich.

 

Hier macht es richtig spass morgens zum Markt zu schlappen und frische Brötchen zu holen.


24.07.18

 

Haaaalbzeiiiiit !!!

Trommelwirbel und Tusch.

 

Der erste Teil unserer Reise liegt hinter uns. Das Gute ist, dass der zweite Teil noch vor uns liegt.

Na Gottseidank. Keiner will jetzt schon zurück.

Das Glas ist also halbvoll😊


Bei dieser Gelegenheit fällt mir folgende kleine Geschichte wieder ein:

 

es gab bisher nur einen einzigen Tag bei Gaby, der ein bisschen Heimweh ausgelöst hat. Dazu ein kurzer Rückblick, nach Senga Bay am Lake Malawi.

 

Wir hatten bei der Backpacker-Lodge „Cool Runnings“ übernachtet.

 

Fährt man bei Cool Runnings zum Tor hinaus, ist man mitten im Dorf.

Dabei fährst du dann direkt und sehr nahe an den ärmlichen Unterkünften der Bewohner vorbei, bist mit den Lebensverhältnissen der Einheimischen konfrontiert, und in diesem Fall auch mit auffallend viel Müll im ganzen Ort.

Haben wir ähnlich ja eigentlich immer wieder.

Aber an diesem Morgen hat das bei Gaby auf die Stimmung geschlagen: „diese armen Menschen, und wie wir leben, total ungerecht…“.

Auf der weiteren Fahrt Richtung Lilongwe, standen dann immer wieder Jugendliche mit Stöcken in der Hand winkend am Strassenrand und irgendetwas war auf die Stöcke gebunden oder aufgespiesst.

 

Irgendwann haben wir erkannt, dass es sich um Mäuse handelt, wahrscheinlich als herzhafter Snack für den kleinen Hunger zwischendurch. Keine Ahnung ob roh oder gegrillt. Für uns ein ziemlich ekliger Gedanke. Bei Gaby war damit der Tiefpunkt des Tages erreicht.

Ich durfte nicht mal mehr anhalten um Fotos davon zu machen.

 

Am nächsten Tag war aber alles wieder in Ordnung. Bis auf die Welt eben, die war immer noch wie sie gestern war.


Aber wieder zurück nach Tofo, und zwar zum Strand.

 

Wer hier nicht surft ist selbst schuld😊

 

Afrikanische P(r)o-Portionen

 

Eine Schulklasse beim Sportuntericht.

Erst aufwärmen, dann ab ins Wasser, mit und ohne Surfbrett

 

Morgens und abends sind die Traktoren und LandCruiser mit den Schlauchbooten und den Ausflugs-Touristen beschäftigt

Im Moment sind gute Verhältnisse für Surfer und Badenixen, weniger für Standup-Paddler.

Zur Halbzeit-Feier gehen wir am Abend wieder zu Branko’s, bestellen Tuna and Prawns from the Hot Rock. Alles ist in einer herzhaften Knoblauch-Marinade eingelegt. Also richtige Knoblauchscheibchen, nicht nur ein bisschen. Gaby ist da etwas härter im nehmen als ich, aber selbst sie hat die Augenbrauen hochgezogen.

Trotzdem, es war ein kulinarisches Highlight.


25.07.18

 

Wir melden uns bei einem der Anbieter für eine Ocean-Safari an. Unser Interesse liegt in erster Linie auf Wal-Sichtungen vom Boot aus. Schnorchelausrüstung kann ebenfalls geliehen werden. Doch wenn wir uns vorstellen, wer schon alles auf dem Schnorchel-Mundstück rumgekaut hat, nehmen wir vom schnorcheln Abstand.

 

Danach erkunden wir den Strand jenseits der Bucht bei einem Strandspaziergang. Wir beobachten von oben, wie die Safari-Boote an der Küste entlang kreuzen. Weiter draussen sehen wir gleichzeitig Wale vorbeiziehen. Keines der Boote war nur annähernd in Richtung der Wale unterwegs. Da stellt sich die Frage, ob der Boots-Ausflug für uns Sinn macht. Auf dem Rückweg entscheiden wir uns, den morgigen Trip wieder zu stornieren.

Wir werden weitere Möglichkeiten für Whale-Watching finden. Auch noch in Südafrika.

Abends nochmal eine Pizza bei Branko’s. Morgen ziehen wir weiter.


26.07.18

 

Bis Praia de Xai-Xai wollen wir heute kommen.

 

Ca.285 KM

 

Die Strassen sind inzwischen tadellos. Entspanntes vorankommen auf der N1 ist gegeben. Die Angebote entlang der heutigen Strecke bestehen in der Hauptsache aus Orangen und Cashewkernen.

 

Die Cashews werden in Tüten angeboten, die an Ästen aufgehängt werden.

 

Mittagspause zwischen den beiden Seen Lake Inharim und Lake Poelelo die unter der Brücke miteinander verbunden sind.

 

Die Hauptstadt Maputo ist nicht mehr fern

Für die Übernachtung folgen wir den Hinweisschildern Richtung Strand.

 

Auf dem Weg dahin kommt man an dieser ungewöhnlichen Kirche vorbei. Sie ist auffallend gut in Schuss. Bei Kirchen war das allerdings überall und immer wieder zu beobachten. Das Umfeld ärmlich, die Kirchen in gutem Zustand.

 

Ganz im Gegenteil dieses ehemalige Hotel, das seit dem Bürgerkrieg (1977 – 1992) hier vergammelt, wie uns von Einheimischen erzählt wird.

 

Ein sandiger Weg führt hinter niedrigen Dünen und Bewuchs am Strand entlang. Es gibt einige Camping-Plätze und noch mehr andere Unterkünfte. Alle liegen nicht direkt am Strand. Teilweise sehen die Anlagen noch unfertig oder bereits aufgegeben aus. Daneben wird neu gebaut.

 

Wir übernachten im Montego Camp and Accomodation. Der Platz liegt ohne Sicht auf den Ozean hinter dichtem Buschwerk und überwiegend sehr schattig unter Bäumen. Die Stellplätze sind tiefsandig und nur mit 4x4 erreichbar. Einzig das Restaurant sieht ganz einladend aus und bietet gute Aussicht übers Meer.

 

Klar, dass wir hier nicht länger bleiben. Da muss es doch noch was besseres geben.


27.07.18

 

Weiter Richtung Maputo auf der N1. Als Ziel geben wir im Navi den Ort Jays an der Costa do Sol ein, etwa 35 Kilometer vor Maputo.

 

Ca.200 KM

 

Nach Xai-Xai überquert man die gebührenpflichtige Brücke über den Limpopo.

Dieses Dorf glänzt entlang der Strasse zum grössten Teil in Vodacom-Farben.

 

Die Biermarke 2M beschränkt sich mit ihrer Werbung auf Bars und Restaurants.

 

Gute Auswahl an gebrauchten Reifen.

 

Fahrt durch eintönige Gegend. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, je näher wir Maputo kommen.

Nachdem wir abgebogen sind Richtung Costa do Sol nach Jays, begegnet uns diese Hochzeitsgesellschaft.

 

Am unbeschrankten Bahnübergang hat der Kohlezug Vorfahrt.

Nach einer neuen und gebührenpflichtigen Brücke über den Rio Incomati führt die breite Piste durch eine wenig schöne und sumpfige Landschaft bis in die Nähe der Küste.

 

Die Sandpiste zu den Lodges lässt sich nur mit Allrad befahren. Wir steuern zuerst die Jays Beach Lodge an. Lodge und Campsite liegen aber hinter hohen dicht bewachsenen Dünen, der Ozean ist nicht mal zu hören.

 

Also wieder zurück bis zum Hinweis Roelieze Lodge. Und da sind wir dann auch richtig.

Roelieze ist eine sympathische Lodge mit Pool, Bar und Restaurant.

Alles liebevoll gestaltet.

  • Der Strand ist nicht weit
  • Wer hier schwimmen gehen will, sollte diese Hinweise beachten
  • Speisekarte in englisch und portugiesisch
  • So könnten wir uns unser zukünftiges Zuhause vorstellen. Falls wir wieder sesshaft werden wollen😊

Ein Angestellter der Lodge bietet uns fangfrischen Fisch an.

Die Frage, „was gibt es heute zum Abendesssen?“, ist damit beantwortet.

 

Am Strand wird die Nähe zur Hauptstadt deutlich. Touristen und Fischer bei der Arbeit, dicht nebeneinander.


30.07.18

 

Heute Nacht haben wir beschlossen diesen netten Platz in Mosambik vorzeitig zu verlassen, und über Maputo zur nächsten Grenze nach Südafrika zu fahren.

 

Nelspruit in Südafrika ist unser Tagesziel

 

Ca. 250 KM

 

Nicht ganz freiwillig sind wir zu dieser Entscheidung gekommen. Seit dem 25.07.18, wir waren noch in Tofo, beschäftigt mich eine merkwürdige Schwellung am linken Fuss, die mich beim gehen behindert und schmerzt. Wir können keine Verletzung erkennen. Begonnen hat alles mit 2-3 Tage Fieber,Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Das Fieber war inzwischen wieder weg, mein Wohlbefinden trotzdem eingeschränkt.

Nach drei Tagen hatte ich begonnen Antibiotika aus unserer Reiseapotheke einzuwerfen.

 

So wie sich die Schwellung zeigt, und die Schmerzen sich anfühlen, erinnert das Ganze sehr an die Situation im Mai, als mir die Folgen der Tse-Tse-Fliegenbisse beim South-Luangwa-Park in Sambia zu schaffen machten.

Tse-Tse-Fliegen können die Schlafkrankheit übertragen. Das hatten wir gewusst, auch, dass das sehr selten vorkommt.

Die Beschreibung der Symptome der Schlafkrankheit treffen aber dummerweise irgendwie auf meinen Zustand zu. Leichte Panik macht sich während der Fahrt breit.

 

Nützt aber alles nichts, wie man so schön sagt, da müssen wir durch…

 

Mit der gewählten kürzesten Route nach Nelspruit/Südafrika, fahren wir nur durch einen Aussenbezirk von Maputo, der Hauptstadt Mosambiks. Gerne wären wir tiefer in Maputo eingetaucht.

Kurz vor der Grenzstation Mosambik bieten Geldwechsler ihre Dienste an. Die letzten mosambikanischen Metical werden zu einem fairen Kurs in südafrikanische Rand umgetauscht.

Die Formalitäten an der Grenze Ressano Garcia / Komatiport (Südafrika) sind die einfachsten seit langem.

 

Nach dem abstempeln der Pässe auf mosambikanischer Seite steigen wir wieder ins Auto, fahren langsam weiter Richtung südafrikanischer Grenzgebäude.

 

Da springt ein Kerl auf uns zu und signalisiert, mit amtlicher Bestimmtheit, anzuhalten.

„Was ist los, Mann?“

Er sagt, wir sind ohne Gurt losgefahren, wir müssen eine Strafe bezahlen.

Es folgt eine kleine Diskussion. Er besteht auf Zahlung der Strafe. Die Höhe der Strafe hat er noch nicht genannt.

Er hat keine Uniform an. Wir fordern ihn auf sich auszuweisen. Er hält uns einen Ausweis hin, den er um die Hals trägt.

 

Wir sagen ihm, dass wer keine Uniform trägt, auch keine Strafzahlungen kassieren kann. Gaby ist inzwischen aus dem Auto ausgestiegen und läuft Richtung einem Uniformierten in der Nähe. Daraufhin signalisiert der Pseudo-Beamte, dass wir weiterfahren können.

 

So ein Drecksack.

Versucht die Unsicherheit und Unerfahrenheit der Touristen auszunutzen.

Mit einem deutlichen Mittelfinger verabschiede ich mich von ihm. Ist doch unglaublich...


Das waren also 19 Tage Mosambik.

Ein paar Tage kürzer als geplant, das Visum war 30 Tage gültig.

Mosambik war für uns in der Hauptsache die Küste mit dem Indischen Ozean.

Die drei Tage Fahrt von der Grenze Dedza (Malawi) / Calomue bis nach Inhassoro möchten wir auch nicht missen.

 

Wir müssen aber immer wieder feststellen, dass die knapp 10 Monate Reisezeit doch noch zu wenig sind.

 

Entscheidungen müssen getroffen werden, wo wie lange bleiben, um für den Rest noch genug Zeit zu haben. Mosambik hätte evtl. noch mehr zu bieten.

 

Auch andere Traveller hatten in Mosambik nur die Küste als Ziel. Es gibt auch immer noch Hinweise, nicht als Individual-Tourist nördlich von Beira durch Mosambik zu reisen. Wir können nicht beurteilen, was an diesen Hinweisen wirklich dran ist.

 

Schlechte Erfahrung haben wir keine gemacht. Auch nicht mit der Polizei, die keinen guten Ruf geniesst. Es gab Erzählungen, dass man immer etwas bereit halten sollte, falls die Polizei bei den Kontrollstellen (Roadblock) zu aufdringlich wird.

 

Einzig ein Beamte am Roadblock vor der Überquerung des Rio Save hatte uns direkt gefragt, was wir ihm denn mitgebracht haben. Wir haben freundlich zurückgefragt, warum wir ihm denn etwas mitbringen sollten. „Nun, wir sind euer Schutz…“ war seine Antwort. „Alles was wir dir mitgebracht haben sind unsere freundlichen Worte“. Das machte ihn irgendwie sprachlos. Ein wortloser Wink, wir können weiterfahren.

Die zwei Dosen Bier und die Cola die wie wir für solche Fälle vorbereitet hatten, blieben im Auto.

 

Was auf jeden Fall in Erinnerung bleibt:

  • die Strassen Mosambiks waren zum Teil die schlechtesten unserer bisherigen Reise
  • die kilometerlangen breiten Strände am Indischen Ozean
  • Vilanculos und die weite Ebbe mit den Fischerbooten auf dem Trockenen
  • Der Weg durch den Palmenwald nach Morrungulo
  • Bonito Bay Resort mit Wal-Sichtungen und Sonnenaufgängen, und natürlich der Wind
  • Tofo mit der schönen Bucht und Branko’s Restaurant
  • Roelieze Lodge, unsere letzte Station in Mosambik

1.900 Kilometer sind wir über mosambikanische Strassen gerollt, gekrochen und geholpert

Kommentar schreiben

Kommentare: 0