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019: SÜDAFRIKA Nelspruit--Swaziland--Durban


30.07.18

 

An der südafrikanischen Grenze noch einen Stempel in den Pass, fertig. Gute Fahrt!

Von der Grenze Komatiport (Lebombo Border Control) bis Nelspruit sind es noch ca. 150 Kilometer.

 

Erinnerung an die Fussball-WM 2010 am Grenzposten Südafrika

 

Die ersten Kilometer auf südafrikanischen Strassen

Im Reiseführer gibt es eine Adresse für ein Krankenhaus in Nelspruit. Nachmittags kommen wir an der NELMED-Clinic an. Im Moment alles ausgebucht, so die Auskunft an der Rezeption.

 

Nach 17 Uhr sollen wir nochmal vorbeikommen.

Die Wartezeit nutzen wir für ein paar Besorgungen und den Kauf einer südafrikanischen SIM-Karte fürs Handy.

 

17 Uhr sind wir wieder im Krankenhaus.

Der Arzt schaut sich Fuss und Bein an, erkundigt sich über wie, wo, wann. Verschreibt Antibiotika in geringer Dosierung. Er meint, sollte in 2 Tagen erledigt sein. Keine weitere Untersuchung, kein Bluttest, nix. Wir wundern uns etwas.

 

Als Übernachtungsplatz bietet sich der Caravan Park „Lakeview“ an, nur wenige Kilometer von der Klinik entfernt, am Ortseingang von Nelspruit.

Die Nächte hier sind ganz schön schattig. Schön, wenn die Sonne morgens den Nebel vertreibt.

Nelspruit bietet mit seiner modernen Ilanga Shopping Mall die Gelegenheit nach langer Zeit mal wieder durch adrette Läden zu bummeln. Nicht, dass wir vor lauter Leben im Busch die bunte und verführerische Welt des Konsums vergessen.

Bei Cappuccinos gibt es einen sehr guten solchen, und dazu eine supersüsse Bombe.


02.08.18

 

Wir warten noch ungeduldig auf die Wirkung des Medikaments. Bis jetzt tut sich da nichts.

Eigentlich bin ja so weit einsatzfähig, wenn auch etwas eingeschränkt. Also warum nicht einen Ausflug in den weltberühmten Krüger Nationalpark machen. Wir sind ohnehin ganz in der Nähe davon.

 

Die Empfehlung eines südafrikanischen Camp-Nachbarn war, über die R40 nach Hazyview zu fahren, und von dort dann via Phabeni-Gate in den Krüger-Park. Ausserdem sollten wir unbedingt in Hazyview im Numbi Hotel and Caravanpark übernachten.

 

Es war eine gute Empfehlung.

Die Strecke war landschaftlich recht schön, hat uns stellenweise entfernt an Kanada erinnert.

 

Der empfohlene Caravanpark hat überrascht mit ausgesprochen komfortablen Duschen.


03.08.18

 

Um 5:00 Uhr werden wir vom Wecker in den frischen und noch dunklen Morgen geschickt.

 

Bis zum Phabeni-Gate sind es nur knapp 15 Kilometer.

 

Kurz vor sieben stehen wir in der kleinen Schlange vor dem Gate. Ein Formular muss ausgefüllt werden. An der Kasse sind dann 640 Rand zu bezahlen. Ein fairer Preis für 2 Personen und einen ganzen Tag, umgerechnet etwa 40.-€.

Bereits nach ein paar hundert Metern im Park stehen ein Safarifahrzeug und ein paar andere Fahrzeuge auf der Fahrbahn. Was beobachten die wohl? Wir spähen mit dem Fernglas in die Richtung, in die allgemein geschaut wird.

Da entdecken wir ihn auch. Ein Leopard im Baum, vielleicht 50 Meter entfernt. Gar nicht leicht zu entdecken, wenn er sich nicht bewegt. Ein faszinierendes Tier, sehen wir zum ersten Mal.

Nach einiger Zeit bewegt er sich, klettert durch den Baum nach unten, und verschwindet im trockenen Gras.

Im weiteren Verlauf sind dann die üblichen Verdächtigen zu sehen. Nichts spektakuläres, aber doch immer wieder schön zu beobachten.

Die Gründer des Nationalparks

 

Safari-Fahrzeuge warten auf die Rückkehr der Gäste von der Mittagspause im Restaurant

 

Es macht die Runde, dass sich ein Leopard unweit der Terrasse des Restaurants aufhält. Das wäre dann der zweite heute. Was ein Glück…

Typische Szenen im Krüger-Park. Die Hauptrouten durch den Park sind geteert. Vom Mercedes mit Sportfahrwerk bis zum Reisebus ist hier alles unterwegs.

 

Für mehr natürliche Atmosphäre gibt es auch Pisten durch den Busch.

 

Weitere Begegnungen mit der Tierwelt

Nur die Elefanten haben wir vermisst.

Doch kurz nachdem wir den Park an der Crocodil River Bridge verlassen hatten, entdecken wir einen.

Es war ein schöner Tag im Krüger Nationalpark. Ursprünglich wollten wir ihn gar nicht besuchen, wegen der geteerten Strassen. War uns irgendwie zu wenig ursprünglich, zu sehr Zoo vielleicht. Das wäre ein Fehler gewesen…

 

Vom Park aus fahren wir wieder zurück nach Nelspruit, direkt in die Nelmed Clinic. Diesmal ein anderer Arzt. Geschichte nochmal erzählt. Zaghaftes abhören und abtasten. Wieder Antibiotika, in höhere Dosierung. In 3 Tagen sollte das erledigt sein, meint er. Kein weiterer Kontroll-Termin, keine weiteren Empfehlungen, nix. Wir wundern uns wieder.


05.08.18

 

Vor ein paar Wochen hatten wir nach Jahren, und mehr oder weniger per Zufall, wieder Kontakt mit dem Grünen Michael, einem netten Bekannten aus der Buschtaxi-Szene (es gab da zwei Michael mit Buschtaxi. Um sie auseinander zu halten gaben wir ihnen den Namen Grüner Michael und Gelber Michael, entsprechend der Farbe ihrer Autos).

Er schreibt, dass er im August mit seiner Familie in Südafrika Urlaub machen wird. Wir fragen nach der Reiseroute, Michael schickt uns seinen Plan.

 

Sieht auf Anhieb so aus, dass wir die Chance haben uns hier in Südafrika zu treffen.

 

Und so kam es dann auch. Nelspruit liegt mehr oder weniger auf der Route von Michael. Für heute haben Michael, seine Frau Betina, und seine Tochter Nele, einen Besuch bei uns angekündigt. Man könnte vielleicht auch sagen einen Krankenbesuch.

 

Die Freude war jedenfalls gross. Was für ein Zufall, dass wir uns hier nach Jahren wieder treffen.

10.000 Kilometer von Deutschland entfernt.


Michael und seine Familie verabschieden sich, wir halten ein weiteres Treffen für möglich.

 

Es muss heute noch irgendetwas passieren. Trotz der Medikamente keinerlei Besserung.

Zwischenzeitlich hatten wir uns mit dem Arzt zuhause in Verbindung gesetzt, der uns auch vor der Reise hervorragend medizinisch beraten hat. Mit Foto und Verlaufs-Beschreibung wird er informiert.

 

Er ruft umgehend zurück, empfiehlt Krankenhaus und Antibiotika als Infusion.

 

Mit dieser Information gehen wir wieder in die NELMED-Clinic. Der erste Arzt hat heute wieder Dienst. Er schüttelt den Kopf, meint, stationäre Infusion wäre nicht nötig. Verschreibt ein stärkeres Antibiotikum. Wir sollen in zwei Tagen nochmal bei ihm vorbeischauen.

 

Wir verabschieden uns, holen in der Apotheke was neu verordnet wurde.

Die Entscheidung des Arztes scheint uns aber mehr als fragwürdig.

 

Könnte es sein, dass wir das Pech haben, gleich von zwei Ärzten schlecht beraten zu sein?

 

Es ist ein sonniger Tag heute, macht Lust auf ein Eis. Gibt es in der Ilanga Shopping Mall.

Während wir genüsslich unser Eis vernaschen, lassen wir nochmal Revue passieren, wie die Ärzte bisher behandelt haben.

Unsere Bilanz:

ganz klar, die Jungs sind nicht kompetent, nicht in diesem Fall.

Wir machen uns sofort auf den Weg in ein anderes Krankenhaus, die MEDICLINIC, wiederum ganz in der Nähe.

 

Nach einiger Wartezeit dort, werde ich in die Erstaufnahme gerufen. "Bitte auf dem Bett Platz nehmen". Der Arzt braucht nicht lange für die Diagnose. Er ordnet umgehend eine Blutuntersuchung an, und einen Ultraschall-Termin für den nächsten Tag.

 

Ohne stationären Aufenthalt wird es nicht gehen, so seine Vorhersage.


06.08.18

 

Die Ultraschall-Untersuchung verlief negativ, keine Auffälligkeiten. Das Ergebnis der Blutuntersuchung liefert einen Wert für Entzündungen, der beim 2,5-fachen über normal liegt.

Unsere Befürchtungen, dass es evtl. die von TseTse-Fliegen verursachte Schlafkrankheit sein könnte, war damit glücklicherweise unbegründet.

 

Voraussichtlich für mindestens 3 Tage werde ich hier bleiben müssen.

Dann soll es so sein. Wir sind froh, dass jetzt wirklich was passiert. Und zwar genau das, was „unser“ Arzt zuhause per Ferndiagnose gleich empfohlen hatte.

Für Gaby war das jetzt eine kleine Herausforderung. Der Caravan-Park war zwar nur etwa 6 Kilometer entfernt, aber es waren ein paar Ampeln und Kreisverkehre zu bewältigen. Und sie war bisher noch nicht im Links-Verkehr bzw. in einer Stadt gefahren.

Das braucht schon Konzentration, vor allem beim rechts einordnen und rechts abbiegen.

 

Ausserdem war das schliessen des Klappdachs am Buschcamper auch nichts für Weicheier.

Was soll ich sagen, sie hat das natürlich alles bestens gemeistert. Respekt!


08.08.18

 

Die Behandlung zeigt Wirkung, Die Schwellung und Rötung ist deutlich zurück gegangen. Bei der heutigen Visite wage ich zu fragen, ob ich das Krankenhaus vielleicht schon verlassen könnte. Der Arzt überlegt kurz, nickt.

„Ok, weiterhin Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente nehmen, die nächsten Tage den Fuss so gut es geht hochlegen und schonen, 7 Tage jeden Abend eine Trombose-Spritze, Trombose-Strumpf ab sofort und für die nächsten 6 Wochen“.

 

Machen wir Herr Doktor. Thank you very much!

Sofort Gaby informiert: „du kannst mich abholen“. Grosse Erleichterung bei uns.

 

Durch die Fehlbehandlung in der NELMED-Clinic haben wir 5 Tage verloren. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Diese Ärzte können wir nicht weiterempfehlen.


09.08.18

 

Endlich, es kann weiter gehen.

Über die R40 soll es über Barberton, dann zum Grenzübergang Josefsdal / Bulembu nach Swaziland gehen.

Es gibt noch keine Idee, wo wir übernachten könnten.

 

Am Ende fahren wir heute ca. 160 KM

 

Der Tag ist kein besonders freundlicher. In Barberton fallen ein paar Regentropfen.

Die R40 windet sich im weiteren Verlauf durch eine sehenswerte bergige Landschaft, haben wir gehört.

Der dichte Nebel verhindert allerdings jede Fernsicht. Mehrere Aussichtspunkte entlang der Strecke weisen auf gute Aussicht hin. Können wir leider vergessen. Es ist kühl und ungemütlich hier oben.

Der südafrikanische Grenzposten Josefsdal liegt ebenfall in den Wolken.

Der Grenzübertritt ist schnell erledigt. Ruckzuck sind wir im Königreich Swaziland.

Der nächste Ort im Nebel, Bulembu.

Kaum über der Grenze wird der Asphalt wieder löchrig. Bei der Abzweigung nach Piggs Peak endet die Teerstrasse. Sollte das etwa in ganz Swaziland so sein, fragen wir uns?

Ab Piggs Peak gibt es wieder Teerstrasse. Weiter geht es im Nebel bis zum Malolotja Nature Reserve.

 

Hier gibt es ein Camp, hier bleiben wir heute Nacht.

Das Reservat liegt auf knapp 1.600 Meter.

Die Temperaturen sind so, dass wir tatsächlich die Wintersachen aus den Plastiksäcken im Keller aktivieren müssen, einschliesslich der warmen Mützen und Schals.

Mann o Mann, ist das ungemütlich hier.

 

Es bläst auch ein permanenter Wind. Wir richten das Auto so aus, dass er von vorne auf das Klappdach trifft, und der Eingang im Windschatten liegt.

 

Die Heisswasserbereitung für die Duschen liegt geschützt hinter einer Mauer. Dort machen wir es uns mit einer Tasse heissem Tee so gut es geht bequem. Es sind einige Touristen hier unterwegs. Sie kommen zum Teil an der Feuerstelle vorbei um eine Schaufel Glut zu holen für ein eigenes Feuer. Aber so gross und warm wie wir es hier haben, das wird ihnen nicht gelingen.

 

So usselig wie es ist, gehen wir heute gut eingepackt und mit Mütze schlafen. Brrrrr….


10.08.18

 

Der heutige Morgen zeigt sich doch etwas freundlicher.

 

Dieses Naturschutzreservat ist auch ein beliebtes Wandergebiet. Können wir uns mit schönem Wetter auch gut vorstellen.

Die südafrikanische Wandergruppe lässt sich jedenfalls nicht abschrecken. Kurze Hosen sind bei fast allen Pflicht.

Mit Ziel Grenzübergang Lavusima / Golela Südafrika geht die Fahrt über die M3 auf besten Strassen über die Hauptstadt Mbabane, dann über die M8 bis zur Grenze.

 

Ca.210 KM

 

Nach wenigen Kilometern werden an der Strasse diese Kunstwerke aus Speckstein angeboten. Die Region ist bekannt dafür.

Richtung Mbabane kommt man an der königlichen Residenz vorbei.

Wir folgen den Hinweisschildern, würden dem König gerne Hallo sagen. Die mit Maschinenpistolen ausgerüsteten Wachen an der Zufahrtsstrasse halten das für keine gute Idee. Man kommt nicht an das Anwesen heran.

 

Die Nationalflagge von Swaziland

 

Eindrücke aus der Hauptstadt Mbabane

Die weitere Gegend ist geprägt vom Anbau von Zuckerrohr und dessen Verarbeitung

Nach dem problemlosen Grenzübertritt zurück nach Südafrika, suchen wir uns einen Platz für die Nacht.

Gleich nach der Grenze liegt das Phongolo Naturreservat am Stausee Pongolapoort Dam.

 

An diesem See gibt es ein Camp, die Duschen liefern allerdings nur kaltes Wasser. Das Camp scheint noch im Aufbau zu sein, oder ist schon wieder etwas heruntergekommen.

 

Zwei Gruppen mit Angelfreunden campieren ebenfalls hier.


11.08.18

Kosi Bay am indischen Ozean steuern wir heute an. Diese Gegend war dann aber nicht nach unserem Geschmack. Deshalb drehen wir wieder ab, mit neuem Ziel Bhanga Neck.

 

Ca. 215 KM

 

Der Weg umrundet den Stausee Pongolapoort Dam mit schönen Aussichten. Auf der weiteren Strecke wird nach Jozini auch die Staumauer überquert.

Über Tembe geht es auf wenig interessanter Strecke bis zur Abzweigung nach Kosi Bay. Für die letzten Kilometer auf Piste sollte man etwas Bodenfreiheit unter seinem Fahrzeug haben.

 

Kosi Bay liegt dann letztendlich nicht am Ozean sondern am Lake Kosi, einem etwa 10 Kilometer langen und 5 Kilometer breiten Binnensee der durch einen schmalen streifen Land vom Ozean getrennt ist. Die angefahrene Campsite hat nur einen schmalen Zugang zum See, liegt ansonsten mehr oder weniger im Wald, ohne Blick auf den See.

 

So hatten wir uns das nicht vorgestellt.

Aber man weiss es eben immer erst dann, wenn man auch dort war.

Beim Blick auf die Karte bietet sich als nächstes Ziel Bhanga Neck an, etwa 40 Kilometer Kilometer weiter und vermutlich direkt am Ozean gelegen.

Nach der Abzweigung Bhanga Neck rollt man über eine gute Piste bis zur Einfahrt in den Coastal Forest. Ab hier folgen dann knapp 15 Kilometer über zum Teil tiefsandige Pfade durch eine sehr schöne bewaldete Dünenlandschaft.

Allrad zuschalten und geniessen😊😊😊

 

Wir folgen dem Hinweis zum Bhanga Neck Beach Camp mit grossen Erwartungen. Was wir dann angetroffen haben war eher ernüchternd. Auch den Hinweisen zu anderen Camps sind wir noch gefolgt, bis in die Dämmerung. Zum Teil waren sie nicht mehr in Betrieb oder ziemlich armselig.

 

Deshalb wieder zurück zum Bhanga Neck Beach Camp. Von Beach war da nichts zu sehen, der Ozean nur von weitem zu hören. Wir müsen aber bleiben, inzwischen war es dunkel.

Der dickste Hund war aber, dass uns die zwei Jungs von der Campsite, die uns empfangen haben, frech übers Ohr hauen wollten.

400 Rand sollte die Übernachtung kosten. Wir schauen uns an…soviel hatten wir bisher noch nirgendwo in Südafrika bezahlt. Kleine Diskussion. Wofür eigentlich soviel, nicht mal Stromanschluss, keine Feuerstelle, keine Sicht auf den Ozean, was soll an diesem Platz besonderes sein? Wir bieten ihnen grosszügigerweise 300 Rand an, was auch schon 100 Rand mehr sind als üblich. Nach kurzem hin und her willigen sie ein.

 

Zur Erklärung: dieser Platz bietet wirklich nichts, bis auf warme Duschen und Spültoiletten. Alles in einfachster Busch-Bauweise. Unser Stellplatz war nur eine freigeräumte Fläche im Busch, was ja grundsätzlich nett sein kann, aber eben nicht für diesen Preis.


12.08.18

 

Wenn schon an der Küste, dann soll es auch mit Meerblick sein, gerne auch mal wieder mit guten Duschen, evtl. eine Waschmaschine, und überhaupt mal wieder etwas zivilisierter. In Salt Rock an der South Coast googeln wir einen Caravanpark direkt am Strand.

 

Ca.390 KM

 

Bevor wir starten, fragen wir den südafrikanischen Camp-Nachbarn, es waren insgesamt drei Familien auf dem Platz, was er denn pro Kopf bezahlt hat. 110 Rand wäre der normale Preis, erfahren wir.

 

Die zwei Schlitzohren von gestern wollten uns doch tatsächlich über den Tisch ziehen, haben fast das doppelte verlangt. Vor der Abfahrt fragen wir den heute diensthabenden Angestellten, wo die Kollegen von gestern sind. Die haben heute frei. Wir wollen die 80 Rand die wir zu viel bezahlt haben wieder zurück. Er ist mit uns einer Meinung. Das war nicht ok, er wird uns das Geld zurückbringen, wir sollen ein paar Minuten warten. Er spurtet los, irgendwo hin, und kommt nach 10 Minuten, ganz ausser Atem, mit dem Geld zurück. Er entschuldigt sich nochmal, wünscht gute Fahrt. Ob die zwei dreisten Kollegen wohl einen Anschiss kassieren werden?

 

Allrad ist noch eingelegt, ohne geht es sowieso nicht hier.

Die ersten Kilometer fährt man wieder durch diesen schönen Küstenwald und die Dünenlandschaft.

Nochmal richtig geniessen…gestern waren wir ja etwas spät dran.

 

Eindrucksvolle Botanik am Wegesrand

Die R22 führt uns bis nach Hluhluwe, dann weiter auf der Autobahn N2 bis zur Abzweigung nach Salt Rock.

 

Hab ich eben Autobahn gesagt? Ja, tatsächlich, wir fahren auf einer richtigen 4-spurigen Autobahn in bester Qualität. Lange nicht mehr gehabt. Der Bushcamper schnurrt vor sich hin, die Besatzung erfreut sich an der lieblichen grünen Landschaft.

Gaby schaut sich während der Fahrt nochmal die Route von Michael und seiner Familie an.

"Du glaubst es nicht! Die sind auch hier in Salt Rock".

Wir kommen an ihrem Hotel vorbei, es liegt 400 Meter von unserem Caravan Park entfernt.

Das ist ja der Hit, so ein Zufall. Schnell ne Nachricht an Michael.

Antwort: "kommen morgen mal rüber"

 

Der Salt Rock Caravan Park hat genau das was wir uns wünschen. Die vier Tage hier vergehen recht kurzweilig.

 

Auf dem Platz stehen ein paar Wohnmobile mit deutschen, schweizer und italienischen Kennzeichen.

 

Gegen Abend treffen noch weitere Fahrzeuge ein. Der Reiseveranstalter Seabridge begleitet diese Wohnmobiltour mit dem Titel „Kapstadt Kilimandscharo“. Der grössere Teil der Gruppe besteht aus „normalen“ Wohnmobilen wie man sie z.B. in Europa kennt.

 

Hoffentlich halten die Aufbauten aus Plastik und Sperrholz den Belastungen durch die afrikanischen Hauptstrassen stand. Rubbelpisten würden sie nicht lange überleben.

Besser dafür geeignet sind die zwei Mercedes Allrad-Sprinter der Gruppe.

 

 

 

 

Mit Michael und Familie treffen wir uns die nächsten zwei Tage zum Abendessen im Lokal „Siggi’s“, gleich um die Ecke. Es waren ausgesprochen schöne Abende, bei gutem Essen. Daran werden wir uns immer gerne erinnern.

Vor dem Gelände liegt ein Naturpool, der von den Wellen gefüllt wird. Uns war es aber einfach zu frisch für ein Bad.

 

Rund um die Uhr sorgt eine Security-Mannschaft für die Sicherheit auf dem Platz.

Das frühe Aufstehen wird belohnt.

Der Sonnenaufgang zaubert wunderschöne Impressionen in den neuen Tag.


16.08.18

 

Heute brechen wir auf zur dritt grössten Stadt Südafrikas, Durban.

 

Ca. 60 KM

 

Während ich am einpacken und festzurren bin, entdeckt Gaby Wale, recht nah an der Küste.

Was für ein Schauspiel!

Auf Empfehlung von Betina und Michael statten wir der Cornubia Mall, 20 Kilometer vor Durban, noch einen Besuch ab. Prompt finden sich ein paar Dinge die wir unbedingt brauchen.

 

Wolfgang bekommt im Outdoor-Warehouse die schon lange gewünschte und bisher nirgends gefundene dünne Regenjacke. Ausserdem ein T-Shirt, und in einem schnieken Laden noch ein neues Hemd. Gaby findet im gleichen Laden auch das schon länger gewünschte T-Shirt-Kleid fürs schnelle mal drüberziehen. Alle sind zufrieden😊

 

Der kleine Hunger wird mit schmackhaften Kleinigkeiten vom Indischen Takeaway gestillt.

Auf geht’s, Durban wir kommen.

 

Von weitem schon ist das seit der Fussball-WM 2010 bekannte Wahrzeichen von Durban zu erkennen.

Wir haben immer wieder Freude daran, durch die Zentren solcher Städte zu kreuzen. Für Fotos schalten wir da schon mal die Warnblinkanlage ein, halten einfach an, und nehmen eine vorrübergehende Behinderung des fliessenden Verkehrs und Gehupe in Kauf. Muss halt manchmal sein.

In Bluff, einem Vorort von Durban, finden wir den Eco Park für die zwei gedachten Übernachtungen.


17.08.18

 

Mit dem Durban Ricksha Bus ist heute eine Stadtrundfahrt geplant.

 

Rechtzeitig fahren wir zurück in die Stadt bis zur North Coast. Bisher hatten wir relativ schönes Wetter. Während dem Bummeln entlang der Uferpromenade nimmt der Wind immer mehr zu, die Wolken werden dichter. Hoffentlich hält das Wetter für die Stadtrundfahrt.

 

Durban ist übrigens auch bekannt für die Bunny Chows. Das sind ausgehöhlte Stücke eines Weisbrotlaibs, gefüllt mit würzigen Curry-Gerichten aus Lamm, Huhn, Rind und Bohnen. In den 1940er Jahren soll dieses Gericht in der grossen indischen Gemeinschaft innerhalb Durbans entstanden sein.

 

Muss unbedingt probiert werden. Seeehr empfehlenswert.

 

Sandkünstler bei der Arbeit, und ihre Objekte.

Um 12:00 Uhr stehen wir vor dem Buchungsschalter. Man vertröstet uns. Der Bus hatte ein technisches Problem, noch ist nicht sicher ob er fährt. Das ist ja wieder mal spannend. Um 13:00 Uhr soll er starten. 12:30 Uhr steht noch immer nicht fest, ob er fährt. Doch gegen 13:30 Uhr rollt er an.

 

Das Gefährt hat seine besten Tage schon längst hinter sich. Technische Probleme sind wahrscheinlich eher die Regel als die Ausnahme.

 

Die Rundfahrt wird drei Stunden dauern.

 

Alles einsteigen zur Stadtrundfahrt durch Durban! Und zieht euch warm an, es zieht ganz schön hier oben.

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