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032: Sierra Nevada--Granada--Malaga--Gibraltar


10.04.19

 

Die Passstrasse A-337 führt uns über das 2000 Meter hochgelegene Puerto de la Ragua. Im Winter eine beliebte Region für Ski-Langlauf, im Sommer für Wanderer und Mountainbiker.

Die Fahrt heute ist eine besonders genussreiche. Die Höhen der Sierra Nevade schneebedeckt, in den tieferen Lagen ist Blütezeit.

Guadix ist eine der Ortschaften in Andalusien, die bekannt ist für ihre Höhlenwohnungen. Man sieht meist nur die Fassade mit Türen und Fenstern. Irgendwo aus dem Hügel schaut ein Schornstein oder eine Antenne heraus. Der Wohnraum selbst liegt im Innern der Erde.

Nach Guadix geht es vorbei am Stausee Embalse de Francisco Abellán, immer entlang der GR-3201 bis zum Stausee Embalse de Quéntar.

Unterwegs begegnen wir einem uns unbekannten Wesen. Wir nennen es mal „Wildgumsel“ 😊.

Ein Waldweg wird zum Übernachtungsplatz.

 

Ca. 110 KM

Oberhalb des Stausees entdecken wir den „Hirschsprung“ von Quéntar. Erinnerung an unser Höllental…

 

Die Staumauer misst in der Höhe 106 Meter.


11.04.19

 

Unten am Meer soll es schön warm sein.

Vorbei an Granada düsen wir über die Schnellstrasse A44 bis etwa El Puntal. Dort nehmen wir die A-4050, im späteren Verlauf eine sehr schöne Bergstrasse entlang dem Naturpark Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama.

 

Granada werden wir später besuchen.

Am Meer entlang fahren wir noch bis Torrox-Costa. Auf dem Parkplatz einer Strandbar wird das Übernachten direkt am Strand toleriert.

 

Ca. 135 KM


12.04.19

 

Gaby hat sich schon die ganze Zeit gefragt, wann es endlich so warm sein wird, dass sie morgens noch vor dem Frühstück ins Meer springen kann.

 

Heute war es soweit…bei grade mal 16° Grad Wassertemperatur ! Nein Danke, das ist nichts für mich.


13.04.19

 

Fahrradtour nach Nerja und ins Hinterland, mit seinen zum Teil wunderschönen Wohnanlagen im typischen Baustil dieser Region. Ein Ort, wo man sich vorstellen könnte zu leben.

Die Zufahrten zu den Häusern sind allerdings zum Teil abenteuerlich steil.   


15.04.19

 

Nach einem faulen Strandtag gestern, fahren wir heute bei bedecktem Himmel nach Granada.

 

Ca.115 KM

 

Für den Aufenthalt dort entscheiden wir uns für Camping Granada. Der Platz liegt in der Peripherie von Granada und ruhig auf einem Hügel mit Blick über die Stadt und auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Bis zur nächsten Bushaltestelle sind es roundabout 1 Kilometer.

 

Nach der Ankunft werden erstmal ein paar anstehende Aufgaben erledigt.

Der Stauraum vom Mobil braucht noch eine kleine Optimierung…schön, dass es mal was zu basteln gibt.

Und, viel wichtiger, unsere neue Paella-Pfannen-Kochstelle muss für die erstmalige Nutzung vorbereitet werden. Darauf hat sich Gaby schon lange gefreut.

Als Vorspeise gibt es Piementos, danach knusprig gebratene Hähnchenkeule satt. Die Investition in die Kochstelle hat sich gelohnt.


16.04.19

 

Wer nach Granada kommt, besucht auch die Alhambra, klar. Die Tickets dafür werden üblicherweise im Internet gebucht. Doch zu unserer Überraschung ist bis Juni fast alles ausgebucht, bis auf wenige Restplätze irgendwann in den nächsten Wochen.

Gut, dann schauen wir uns das direkt vor Ort an, vielleicht gibt’s auch Tickets an der Tageskasse. Obwohl wir vom Campingplatz-Betreiber wissen, dass das nahezu ausgeschlossen ist.

 

Am Eingang zur Alhambra angekommen wird das auch umgehend bestätigt. Ausverkauft! Die Empfehlung an der Information lautet: „ Bitte probieren Sie es mehrmals täglich und vor allem kurz nach Mitternacht…manchmal werden spontan wieder Tickets frei“

 

Aha, so kompliziert also…wir beide sind uns schnell einig: dann geht es auch ohne.

 

Wir spazieren noch durch die kostenfreien Teile vor der Burganlage. Was wir dort sehen raubt uns dann die letzte Motivation für eine Besichtigung. Was ist denn da los? Ein Gewimmel an Touristen...

Nix wie weg, zurück in die Stadt, wo es bei weitem angenehmer ist. Granada hat auch ohne Alhambra einiges zu bieten.

Am späten Nachmittag wundern wir uns, dass plötzlich ein Teil der Strassen für den Verkehr gesperrt ist. Und die Menschen sammeln sich am Strassenrand. Hier muss irgendetwas stattfinden.

Ohhh, wir ahnungslosen!!

Es ist die Woche vor Ostern. Da findet hier jeden Tag irgendwo in der Stadt eine Prozession statt.


17.04.19

 

Ein Tag Granada ist zu wenig. Der Bus fährt jede halbe Stunde, gegen 14:00 sind wir wieder in der Stadt.

 

Beim Bummel durch die Gassen nahe einer Kirche, registrieren wir wieder, dass sich die Menschen in einer der Gassen entlang der Häuser versammeln. Direkt vor der Kirche sind Tribünen aufgebaut. Hier wird also definitiv die heutige Prozession vorbeikommen. Vor einer Tapas-Bar ergattern wir noch zwei Stühle mit kleinem Tisch. Die Prozession dauerte Stunden. Gut, dass wir Tapas und Wein einfach hinter uns bestellen konnten.

 

Den Rückweg zur Bushaltestelle zu finden war gegen 23:00 Uhr nicht ganz einfach. Nein, es lag nicht am Rosado, auf jeden Fall nicht nur 😉. Da in dem Stadtteil überall richtig was los war, konnten wir uns durchfragen bis zur Haltestelle.


18.04.19

 

Kurz nach Mitternacht waren wir zurück am Campingplatz. Kaum im Bett, fing es an zu regnen bis in den Morgen.

Laut Wetterradar ist Richtung Malaga weniger Regen zu erwarten. Abschied von den tiefhängenden Wolken um Granada. Nach Südwesten führt unser Weg vorbei an Olivenhainen und Plantagen. In Torre del Mar sind wir wieder am Meer.

 

Ca. 110 KM


19.04.19

 

Nach den dunklen Wolken von gestern, wieder strahlender Sonnenschein. Die liebevoll gebundene Osterdekoration schmückt den Frühstückstisch. Für die Verzierung der Eier musste der Nagellack herhalten.

 

Am Strand werden Fotos fürs Familienalbaum gemacht.

 

Wie sagte Gaby, zwar wenig österlich, aber durchaus zutreffend: was für ein geiles Leben...

 

In diesem Sinne FROHE OSTERN an alle !!!

Direkt hinter der Küste hängen inzwischen wieder bedrohliche Wolken. Am Strand scheint überwiegend die Sonne. Liegestuhl und fesselnde Lektüre sind angesagt.

 

Mit diesem Buch (Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste) können wir uns nach Namibia zurückträumen. Eine der im Buch beschriebenen Unterkünfte des Autors Henno Martin und seines Gefährten Hermann Korn, hatten wir am Kuiseb-Canyon besichtigt.


20.04.19

 

Eigentlich wollten wir noch eine Nacht hier stehen bleiben.

Die Policia Local war aber hier, und hat alle Wohnmobilisten aufgeklärt, dass Übernachtungen verboten sind.

Als wir Donnerstag auf Freitag die erste Nacht hier auf dem Parkplatz verbracht haben waren es 3 Mobile, die Polizei fuhr vorbei ohne sich zu kümmern. Heute sind es deutlich mehr Fahrzeuge. Könnte der Grund dafür sein, dass man wieder Ordnung schaffen muss.

Kein Problem, wir ziehen einfach wenige Kilometer weiter auf einen offiziellen Stellplatz im Hafen von Vélez-Málaga.


21.04.19

 

Morgens der Blick aus dem Schlafzimmer.

Erklärtes Ziel für heute: Malaga

 

Ca. 40 KM

 

Ein paar Kilometer vor Malaga gibt es in Rincón de la Victoria einen super Stellplatz am Meer. Für 15.-€ pro Nacht gibt es alles was der Wohnmobilreisende so braucht. Wir haben Glück und können einen Platz in der 1.Reihe belegen.


22.04.19

 

Gute 10 Minuten vom Stellplatz entfernt ist die Bushaltstelle für die Linie M160 oder M163 nach Malaga.

 

Eigentlich sollte man alles Mögliche in Malaga besichtigen. Mal sehen, wir bummeln einfach mal los und verschaffen uns einen ersten Eindruck.


23.04.19

 

Ein sehr unfreundlicher Start in den Tag. Es ist windig und regnerisch. Heute kein Frühstück draussen…

 

Mittags hellt es etwas auf. In der Nähe gibt es die Höhle Cueva del Tesoro (Schatzhöhle) zu besichtigen. Da wäre man bei Regen gut aufgehoben… Vom Stellplatz aus sind es zu Fuss etwa 45 Minuten.

 

Die Höhle darf man übrigens nur mit seinem Schatz besichtigen. Daher der Name… 😊😉 ???


24.04.19

 

Das Wetter ist unbeständig. Immer wieder stürmisch und regnerisch. Am Nachmittag wird es besser, wir nehmen wieder den Bus nach Malaga.

Das Rathaus von Malaga ist sehenswert, ansonsten haben wir aktuell keine Lust mehr auf alte Gemäuer. Die kleine Interaktive Ausstellung zu Leonardo da Vinci dagegen interessiert uns.

Für handwerklich gut gemachte Graffitis sind wir immer zu begeistern.

 

Von Sabine haben wir die Empfehlung, in der Cervecerias Los Gatos vorbeizuschauen. Wir reservieren einen Tisch für 19:30 Uhr. Hey Sabine, war nett da zu sitzen und dem abendlichen Treiben zuzuschauen.

 

In die sehenswerte Bodega Pimpi sollte man auch einen Blick werfen.

 

Später am Abend…stimmungsvolle Momente in der Altstadt Malagas.


25.04.19

 

Wieder Wind und Regen. Wir ziehen weiter nach Gibraltar.

 

Ca. 150 KM

 

Unterwegs umrunden wir in Benalmádena staunend die Dekoration einer Kreisverkehrs-Insel. Die Elefantenherde sah aus der Entfernung täuschend echt aus.

Später steuern wir eine Repsol-Tankstelle an. Diese Tankstellen bieten oft eine Station mit Waschmaschinen und Trocknern an. Perfekt für Reisende wie uns.

In La Linea de la Conception, kurz vor Gibraltar, fällt die Entscheidung für den Stellplatz im Yachthafen. Wieder ein schöner Platz für mindestens die nächsten zwei Tage.

Im Hintergrund der markante Felsen von Gibraltar.

Vom Stellplatz liegt die Start-und Landbahn des Flughafens etwa 300 Meter entfernt.


26.04.19

 

Mit den Fahrrädern sind es nur ein paar Minuten in die Stadt. Dabei muss man die Grenze Spanien/England passieren, einschliesslich Ausweiskontrolle und daraus resultierendem Verkehrsstau.

Danach überquert man den Flugplatz von Gibraltar.

Am Abend sitzen wir auf einer Bank im Hafen und gönnen uns den geliebten Sundowner.

Was kommt denn da angerollt? Ein Iveco Daily 4x4 mit Wohnkabine…der wird doch nicht etwa unser neuer Nachbar? Doch, genau das wird er. Wir lernen Maja und Tomas kennen. Sie sind auf dem Weg nach Marokko.

Unsere Leidenschaft und Träume für solche Autos wird wieder richtig angeheizt. Freundlicherweise bekommen wir eine Führung um und in das Auto. Ja, das wäre was für uns!

 

Apropo Marokko:

Wir waren hin-und hergerissen. Sollen wir nach Marokko oder nicht? Grundsätzlich könnten wir ja.

 

2008 waren wir mit dem Buschtaxi dort unterwegs, in der Wüste und in den Bergen, auf abenteuerlichen Pfaden. Aber mit dem Wohnmobil?

 

Letztendlich haben wir uns gegen Marokko entschieden. Es wäre zu „schmerzhaft“ nicht dahin fahren zu können, wo wir mit dem Buschtaxi waren. Die für uns spannenden Pisten sind nur mit geländegängigen Fahrzeugen machbar. Vielleicht ein anderes Mal, wer weiss…


27.04.19

 

Nachdem wir gestern durch Gibraltar geradelt und anschliessend durch die Altstadt geschlendert sind, werden wir heute das Wahrzeichen von Gibraltar, den 426 Meter hohen monolithischen Kalksteinfels, erklimmen. Und zwar zu Fuss, nicht mit der Seilbahn.

Interessant in Gibraltar ist der Flughafen.
Da Gibraltar auf einer schmalen Halbinsel liegt, überquert die Start-/Landbahn die Hauptstrasse zur Stadt. Wenn ein Flugzeug starten oder landen will, es sind nur wenige am Tag, muss die Strasse gesperrt werden.

Der Ausblick von oben ist wirklich sensationell.

Von Osten her werden die Wolken wie mit einer Nebelmaschine über den Berg geblasen. Nur für Sekunden geben die Wolken auf der Ostseite den Blick frei in die Tiefe.

 

Über der Meerenge lässt sich die Küste von Afrika bzw. von Marokko erkennen.

 

Für die meisten Besucher sind die Berberaffen, die den oberen Teil des Felsens bewohnen, eine Attraktion. Uns sind sie einfach nur lästig, weil sie sehr aufdringlich sind. Gaby greift zu einem Müsliriegel, schon spurtet ein Affe heran und packt Gaby am Bein. Wir hatten Mühe dieses Biest zu verjagen.

Der Fels war schon immer ein wichtiger strategischer Stützpunkt für das Militär. Mit den nachgestellten Szenen aus der Zeit um 1780 wird das Leben und Leiden der Menschen von damals fast greifbar.

Von den kriegerischen Aktivitäten der Vergangenheit zeugen die Kanonen und Geschütze aus den jeweiligen Zeiten.

Überall im Berg befinden sich Tunnelsysteme, die wohl zum Teil heute noch militärisch genutzt werden.

 

Ein grosser Teil des Berges ist Naturschutzgebiet.

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Kommentare: 1
  • #1

    Elvira & Wolfgang (Samstag, 04 Mai 2019 13:32)

    Hallo Ihr Zwei,
    jetzt sind wir aber sehr gespannt, wie die Reise weitergeht.
    Ganz liebe Grüße
    Elvira & Wolfgang und auch liebe Grüße von Helga & Franco