04.03.19
Von Port Vendres sind es, immer entlang der Küste, gut 20 Kilometer bis zur spanischen Grenze.
Es war einmal eine Grenzstation…
Die erste Ortschaft danach heisst Portbou. Beim Blick von oben auf Portbou hat es den Anschein, dass der Bahnhof so gross ist wie der Ort selbst.
In einem der nächsten Orte wird die Katalonien-Krise sichtbar. Gelb ist die Farbe der katalonischen Separatisten, die gelbe Schleife das Symbol des Protestes gegen die in U-Haft befindlichen katalonischen Aktivisten.
Eine unserer Gasflaschen war inzwischen leer. Kein Wunder, die Temperaturen sind so, dass man morgens und abends heizen muss.
Austauschen oder Füllen ist in Spanien nicht möglich. Man muss sich eine spanische Gasflasche besorgen, z.B. an der Tankstelle. War ganz einfach.
Der Gasflasche fehlt dann aber noch das Ventil. Und das gibt es nicht an der Tankstelle. Mit durchfragen finden wir letztendlich einen Sanitär-Fachhandel der dieses Ventil auf Lager hatte. Mit einem vorsorglich von zu Hause mitgebrachten Adapter kann dann die spanische Gasflasche/Ventil-Kombination mit dem Wohnmobil-Gassystem verbunden werden.
In Palamós endet der Tag auf dem Terassen-Stellplatz.
Ca. 150 KM
05.03.19
Palamós war doch sehenswerter, als es am ersten Abend bei einer kleinen Runde vom Stellplatz aus, den Eindruck machte. Man muss nur ins Zentrum und die Nähe des Hafens laufen. Also bleiben wir noch eine Nacht.
06.03.19
Barcelona ist nicht weit.
In Cabrera de Mar gibt es seit Januar 2019 einen nagelneuen Stellplatz. Zu Fuss nicht weit vom Bahnhof, und mit der Bahn dann 20 Minuten bis ins Zentrum von Barcelona.
Ca. 100 KM
07.03.19
Barcelona!
Nach Paris ist Barcelona mit 1,6 Millionen Einwohnern die am dichtesten besiedelte Metropole Europas. Dazu kommen jährlich mehr als sieben Millionen Touristen.
An der unterirdischen Bahnstation Plaça de Catalunya steigen wir aus. Nach einem Cafe Cortado flanieren wir über den wohl bekanntesten Boulevard von Barcelona, genannt La Rambla, bis zum Hafen.
Ein Highlight entlang La Rambla ist der Mercat de la Boqueria, die wahrscheinlich interessanteste Markthalle von Barcelona.
Genau gegenüber dem Haupteingang der Markthalle ist das Erotik-Museum.
Auf einem der Balkone steht eine Puppe im Marylin-Monroe-Outfit. Von Zeit zu Zeit wechselt die Szenerie. Statt der Puppe grüsst dann vom Balkon aus eine echte „Marylin Monroe“ die Leute auf der Strasse.
Auf dem Rückweg lassen wir uns durch das Barri Gòtic treiben, das historische Viertel von Barcelona. Im Zentrum des Stadtteils steht die Kathedrale.
Übrigens waren wir nicht die einzigen Prominenten in Barcelona.
Auch Michael Jackson, John Lennon, James Brown und Woody Allen waren da. Vor allem aber Freddie Mercury war da, der 1987 mit Montserrat Caballé das Duett „Barcelona“ veröffentlicht hat.
08.03.19
Mit einem Tag Barcelona ist es natürlich nicht getan. Auch nicht mit zwei. Wieder machen wir uns zu Fuss auf den Weg. Mit Stadtplan und Google-Maps fällt die Orientierung nicht schwer. Wenigstens das berühmteste Bauwerk des Architekten Antoni Gaudi wollen wir uns noch ansehen. Die Sagrada Familia.
Seit 1882 wird an diesem kolossalen Monument gebaut. 2026 soll es vollendet sein. Zum 100. Todestag von Antoni Gaudi.
Unglaublich. Da kommt man tatsächlich nicht mehr heraus aus dem Staunen. Respekt Herr Gaudi!!!
Man könnte wohl tagelang um dieses Bauwerk wandern und würde immer wieder neue Details entdecken.
Wir waren mit der Aussenansicht zufrieden. Für eine Innenansicht müssen mindestens 17.-€ bezahlt und Schlange gestanden werden. Mit Audio-Guide und Besuch der Türme sind es reichlich 32.-€.
Die beiden Innenansichten sind geklaut 😉
09.03.19
Die 2 Tage zu Fuss durch Barcelona haben uns einigermassen geschafft. Unsere Füsse brauchen Erholung. Wir fahren weiter Richtung Süden, ohne festgelegtes Ziel.
Nach einkaufen und genüsslich durch die Landschaft bummeln kommen wir am frühen Nachmittag in Cubelles auf dem Stellplatz an.
Ca. 90 KM
Vor dem einen und anderen Wohnmobil sitzen die Leute vor einer Pfanne Paella. Mario, der Chef des Platzes sorgt hier für seine Gäste und bekocht sie in seiner kleinen Outdoor-Küche. Sehr sympathisch! Es gibt einen kleinen Laden, WC, Duschen. Pro Nacht mit Strom 15.-€, ohne 12.-€
Es ist Sonntag, blauer Himmel! Stühle raus und in der warmen Sonne relaxen…herrlich.
Heute Abend wird gegrillt. Zum ersten Mal seit Namibia im Dezember 2018. Zum Einsatz kommt der Sambia-Grill, den wir als Souvenir von unserer Afrikatour mitgebracht haben. Anstatt Oryx-Steak werden jetzt Merguez aufgelegt.
10.03.19
Das Frühstück kann heute ebenfalls das erste Mal draussen stattfinden. Wir sind etwas später dran, die Temperaturen daher schon angenehm.
Für 16:00 Uhr bestellen wir uns eine Paella bei Mario. Im Preis inbegriffen ist 1 Liter Sangria.
11.03.19
Tagesausflug nach Tarragona. Wir fahren wieder mit der Bahn. In Tarragona geht es sehr gemächlich zu, im Vergleich zu Barcelona.
Ausser uns beiden scheint es beim Bummel durch die Altstadt noch kaum Touristen zu geben.
Die Stadt ist bekannt für ihre Monumente aus römischer Zeit. Unter anderem für das Amphitheater und den Circ Romà.
Regelmässig findet in Tarragona auch der Wettbewerb im Bau von Menschen-Türmen, den sogenannten „Castells“, statt.
Zu Ehren der Castellers (so werden die Akteure dieser Menschentürme genannt) steht in der Rambla Nova ein Denkmal in Lebensgrösse.
12.03.19
Im Laufe des Vormittags starten wir ohne festgelegtes Ziel. In Benicarlo schauen wir uns den Stellplatz/Parkplatz an. Stadt und Hafen sind auf kurzem Fussweg zu erreichen. Prima. Mal sehen wie lange wir bleiben.
Ca. 150 KM
Es ist die Zeit der Fallas. Dieses folkloristische Frühlingsfest wird in vielen Orten der Comunidad Valenciana gefeiert. Haushohe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien werden in den Städten auf den Plätzen errichtet und am letzten Tag der Festtage verbrannt, begleitet von Feuerwerken. Festzelte wurden in den Strassen aufgestellt.
Seit wir in Benicarlo angekommen sind, wird jeden Abend geböllert.
Am Freitagabend waren wir um 20:00 Uhr zum angekündigten Feuerwerk vor Ort.
Na ja, Feuerwerk ist was anderes. Nahezu eine halbe Stunde lang wurden auf dem Platz von mindestens 30 Leuten gleichzeitig Böller gezündet, nach dem Motto, soviel und so laut wie möglich. Ein Ohrenbetäubender Lärm, an der Grenze dessen was das menschliche Gehör ertragen kann.
Nein, wir hinterfragen das jetzt nicht.
Viele der Kinder tragen kleine Holzkisten mit sich, in denen der Vorrat an Feuerwerk aufbewahrt ist.
Der Abschluss waren ein paar wenige Raketen und nur eine einzige prächtige Feuerwerks-Kugel.
Es waren gemütliche Tage in Benicarlo.
In einem der Geschäfte haben wir unseren Haushalt aufgerüstet mit Paella-Pfanne und einem passenden Gasbrenner plus klappbarem Untergestell. Der Sommer kann kommen, wir freuen uns aufs draussen kochen.
Mit dem Fahrrad haben wir das nahegelegene Vinaros besucht. Das Wetter besteht nach wie vor aus Sonnenschein aber sehr frischem bis kaltem Wind. Für abends bummeln gehen muss man sich gut einpacken.
16.03.19
Wir ziehen weiter bis nach Almenera.
Ca. 130 KM
Almenera ist ein verschlafenes Nest. Es gibt viele Touristen-Unterkünfte die alle noch geschlossen sind.
Am Ende der Promenade ist das Stehen von Wohnmobilen auf dem Parkplatz erlaubt.
Es ist ein netter Platz mit Blick aufs Meer.
18.03.19
Die Hochburg der Fallas soll Valencia sein.
Ca. 60 KM
Valencia hat einen naturbelassenen Parkplatz der als Stellplatz genutzt werden kann. 300 Meter vom Strand, und ungefähr genau so weit von der nächsten Strassenbahn-Haltestelle entfernt.
Fallas ist das international bekannteste Fest Valencias.
Am 19.März ist der letzte Tag der Feierlichkeiten. Dann werden auch in Valencia alle Figuren, bis auf eine, verbrannt. Die Eine von der Öffentlichkeit auserkorene Figur kommt ins Fallas-Museum.
Seit dem 1.März bereitet sich Valencia mit dem täglichem Knallerspektakel Mascletás vor dem Rathaus auf die Feierlichkeiten vor, jeweils um 14:00 Uhr.
Seit wir hier in der Gegend von Valencia sind geht die Böllerei aber eigentlich rund um die Uhr.
Mit der Strassenbahnlinie 4 fahren wir ein Stück Richtung Zentrum. Zu Fuss machen wir uns auf die Suche nach der Stelle in der Stadt, an der die Blumengabe an die Jungfrau stattfinden soll. Diese Geschichte ist einer der Höhepunkte der Fallas-Festlichkeiten hier in Valencia.
Überall treffen wir auf Folklore-Formationen.
Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Es tauchen hier und da auch Gruppen in Fantasie-Kostümen auf, ähnlich wie bei der Fastnacht. Trommel-Gruppen hauen so richtig auf die Pauke und begeistern das Publikum.
Später folgen wir der Prozession der Folklore-Gruppen, die zu tausenden aus verschiedenen Richtungen zum Platz der Jungfrau marschieren, begleitet von Musikanten.
Es ist ein unglaubliches Schauspiel. Wir waren gegen 16:00 Uhr in der Stadt. Um 23:00 Uhr waren immer noch Gruppen unterwegs zur Jungfrau.
Alle Gruppen bringen Blumen zur Jungfrau, aus denen diese 20 Meter hohe Figur schliesslich entsteht.
Zum Abschluss unseres Abends geniessen wir noch Tapas und Rotwein, lassen das Treiben an uns vobeiziehen.
Mit U-Bahn und Strassenbahn sind wir gegen 1:00 zurück an unserem rollenden Zuhause.
Aus allen Richtung wird noch geböllert. Ob wir dabei wohl gut schlafen können?
Kaum sind wir im Bett, wird in der Nähe auch noch laute Musik gestartet. Hört sich nach Openair aber nicht live an…aber wer beginnt damit um 1:30 Uhr nachts? Es ging jedenfalls bis kurz nach 4:00 Uhr…
19.03.19
Wir stehen unausgeschlafen und gerädert auf. Eigentlich wollten wir heute nochmal in die Stadt.
Nach kurzer Meinungsumfrage an Bord war jedoch schnell klar: wir verlassen diesen Ort.
Viel zu laut hier. Zumindest während der Fallas. Das ewige Böllern geht uns inzwischen auf den Geist.
Wir können ja irgendwann nochmal in Valencia vorbeischauen.
Später kehren wir in Daimus in einem Lokal ein. Auf dem Parkplatz gegenüber verbringen wir die Nacht. Gegen Morgen hat es geregnet.
Ca. 105 KM
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