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028: Endstation Windhoek


07.12.18

 

Nächstes Ziel ist Windhoek. Gleichzeitig auch die letzte Destination auf unserer Reise.

 

Ca. 100 KM

 

Es ist Sonntag, die Stadt ist so gut wie leer. In einem Park im Zentrum läuft die Foto-Session einer Hochzeitsgesellschaft.

In Windhoek ist das Urban Camp schon im Voraus gebucht. 2 Nächte Campsite und 6 Nächte im Safarizelt mit Doppelbett.

Mit dieser Strategie setzen wir die „Annäherung“ an Europa, und gleichzeitig den sanften Abschied von Afrika fort. Wir schlafen noch zweimal im Bushcamper, steigen dann um auf ein Bett.

 

Die Tatsache, dass das Ende unserer Tour erreicht ist, muss vor allem von mir erstmal verdaut werden. Nach zwei Tagen war ich wieder der Alte 😊.

 

Das Urban Camp liegt recht zentral in Windhoek.

 

Damit ist die absolute Stille der Buschcamps vorbei.

Wir können uns wieder an die Geräuschkulisse einer Stadt gewöhnen, ohne gleich den Vogel zu kriegen. Das Camp liegt für die Nähe zum Zentrum trotzdem erstaunlich ruhig. Es ist auf keinen Fall so, dass man nachts von Geräuschen aus dem Schlaf gerissen wird.

Scheint vielleicht übertrieben…aber nach so langer Zeit überwiegend im Busch zu campen, war uns der wohl dosierte Übergang wichtig. Fühlt sich auch gut an.

 

Auf dem Urban Camp kann man sich wirklich wohl fühlen. Bar, Restaurant, Pool, alles da was einen Aufenthalt angenehm macht. Ins Zentrum von Windhoek sind es mit dem Auto 10 Minuten.

Was für die Sicherheit getan werden kann, ist vom Urban Camp getan. Das Areal ist komplett mit Elektrozaun und Stacheldraht plus Scheinwerfer mit Bewegungsmeldern gesichert. Das Zugangstor lässt sich nur über einen Code öffnen. Die Nachtwachen patrouillieren bewaffnet.

  • Auf dem Camp wird daran erinnert, dass man sich in einer afrikanischen Stadt befindet. Die Warnung ist eindeutig.
  • Die andere Möglichkeit durch Afrika zu reisen

 

Umzug ins Safarizelt mit Doppelbett

 


10.12.18

 

Das Auto ist ausgeräumt und gereinigt. Bei Bushlore dauert die Abnahme keine 15 Minuten.

 

Die endgültige Rückgabe findet am Samstag statt, nachdem uns Bushlore mit dem Auto zum Flughafen gebracht hat.

 

2012 hatten wir keine Zeit für Windhoek. Das holen wir jetzt nach.

 

Der historische Bahnhof in Windhoek, mit ebenfalls historischen Exponaten.

 


11.12.18

 

Im Rückblick auf die vergangenen Monate erinnern wir uns an die liebgewonnenen Routinen und Gewohnheiten:

  • Vor der Abfahrt immer die Checkliste durchgehen
  • Gaby‘s Überlebens-Matchsack aus Rundu, der uns immer begleitet hat, und übrigens immer noch aussieht wie neu.
  • Zum Sonnenuntergang war der Sundowner in Form eines Gin Tonic immer ein willkommenes Muss.
  • Das Aufstelldach schliessen war jedes Mal ein kleiner Kraftakt, und im Laufe der Zeit die einzige sportliche Betätigung. Mann o Mann, was sind wir faul geworden 😊
  • Mit diesem Spray sind die Mosquitos besser zu ertragen
  • Deftiges Frühstück mit gebratenem Schinken, Rührei und Baked Beans musste immer wieder mal sein. Bei den Baked Beans war die „Braai“-Variante unser Favorit. Leider gab es die nicht überall.

Täglich gab es auch noch den:

 

Abend für Abend die gleiche Reihenfolge wenn es ins Bett ging. Gaby zuerst.

Dann die Frage, bevor ich ihr folgte:

„hast du das Auto zugeklickt, die vordere Seitenklappe verschlossen?“

„Ja, hab ich“ oder auch, aber sehr selten: „ Neeee, hab ich vergessen“.


12.12.18

 

Ausser Zimbabwe haben wir alle Länder besucht, die auf unserer Wunschliste standen.

 

Auf der einen Seite war für Zimbabwe die Zeit fast zu kurz. Auf der anderen Seite gab es die Information von anderen Reisenden, dass Zimbabwe, seit der Einführung des US-Dollar als Landeswährung, sehr teuer ist. Noch teurer als Botswana. Ausserdem war die politische Situation, bedingt durch die Wahlen, für unser Gefühl etwas labil.

 

Letztendlich vermissen wir nichts.

 

Der Kilometerzähler steht in Windhoek auf 213.589 Kilometer. Gestartet sind wir bei 185.500.

 

So haben wir insgesamt also 28.000 Kilometer zurückgelegt.

 

Unser superzuverlässiger Bushcamper hat uns nie im Stich gelassen. Die Entscheidung für dieses Fahrzeug war 100% richtig.

 

Einzige Störung war der Ausfall der Starter-Batterie bei der Einreise nach Malawi. Das lag an einer billigen No-Name-Batterie, die für die Rüttelei auf Dauer nicht geeignet war.

 

Wir haben nicht einen Reifen gewechselt. Es gab nicht einen platten Reifen! über die ganze Distanz. Da haben wir andere Geschichten gehört…

 

Das kann zum grossen Teil der Robustheit der von Bushlore montierten Reifen zugeschrieben werden: Cooper Discoverer S/T.

 

Nicht zuletzt spielt auch der Fahrstil, und der jeweils an die Verhältnisse richtig angepasste Luftdruck eine entscheidende Rolle (schulterklopf).


13.12.18

 

Man kann es drehen und wenden wie man will. Die 290 Tage im südlichen Afrika liegen hinter uns.

 

Es war eine spannende, aber auch entspannte Zeit.

Die Begegnungen mit den Tieren waren sicher die Höhepunkte.

Die Landschaften immer wieder beeindruckend und faszinierend.

Die Pisten manchmal abenteuerlich, so wie wir uns das gewünscht hatten.

 

Unterhaltsam und amüsant waren die Kontakte zu anderen Reisenden, ob Langzeit oder einfach Urlauber.

 

Hier in Windhoek haben wir wieder Stina und Turi getroffen. Im März hatten wir in Swakopmund ein paar Worte gewechselt. Sie sind öfters hier unterwegs, haben auch schon ganz Afrika umrundet.

 

Wir lernen zwei weitere und besonders erfahrene Reisende kennen.

Mit ihrem Auto sind sie seit vielen Jahren immer wieder in Afrika unterwegs. Mal gemeinsam, mal auch alleine.

Wir erinnern uns während der Unterhaltung, dass wir uns auch 2012 auf der Gästefarm Elisenheim getroffen hatten.

Sie verbinden das Reisen in Afrika mit der Unterstützung und Versorgung von besonders bedürftigen Menschen. Gerne nehmen sie die von uns nicht mehr benötigten Gegenstände und Kleidung entgegen.

 

Und was machen die Beiden zwischen den Besuchen in Afrika? Reisen natürlich. Überall auf der Welt, und nicht nur mit dem Auto. War echt spannend ihre Geschichten zu hören!


Vor der Reise wurden wir immer wieder gefragt, ob wir uns vorstellen können, über diesen Zeitraum, jeden Tag 24 Stunden miteinander zu verbringen.

Wussten wir auch nicht. Aber wir hatten eine Vermutung…

 

Und, wie hat es funktioniert?

 

Hervorragend!

 

Es gab genau drei Situationen mit, sagen wir mal, nicht optimaler Stimmung, die nicht hätten sein müssen. Aber über die lange Zeit betrachtet sind wir mehr als zufrieden 😊


13.12.18

 

Unglaublich wohltuend war es in den zurückliegenden Monaten, keine Nachrichten zu sehen, nichts von dieser teilweise verrückten Welt zu hören.

 

Ausser für die Fussball-WM, gab es keine Stunde TV.

Doch dauerhaft kann man den schlechten Nachrichten wohl nicht aus dem Weg gehen.

 

Patrick hat uns über den Anschlag auf dem Strassburger Weihnachtsmarkt informiert.

Da möchte man am liebsten den Rückflug stornieren…

 

Übermorgen geht der Flieger. Die Reisetaschen, der Seesack, alles soweit gepackt.

 

Die Vorräte sind fast aufgebraucht, was übrig bleibt bieten wir den Angestellten des Camps an.

 

Im Moment (16:36 Ortszeit Windhoek) trinken wir die letzte Dose Windhoek Premium Lager. Gekocht wird heute nicht mehr. Im Restaurant ist heute Grill-Abend.


15.12.18

 

Ein Mitarbeiter von Bushlore holt uns wie verabredet um 10:00 Uhr im Urban Camp ab. Nochmal ein kurzer Check des Bushcamper, bevor er sich hinters Steuer setzt. Wir geniessen leicht wehmütig die letzten Kilometer in unserem Bushcamper.

Am Flughafen lassen wir unsere Gepäckstücke jeweils einschweissen. Damit sind vor allem die zwei Reisetaschen besser geschützt, die ohnehin schon Schwachstellen zeigen.


An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die unsere Reise über den Blog begleitet haben.

 

Aber das ist nicht das Ende unserer Reise zeitlos!

Nach wenigen Wochen soll es weiter gehen. Wohin wissen wir noch nicht. Auch womit, ist im Moment noch unklar.

Möglicherweise werden wir umsteigen auf ein anderes Fahrzeug. Es ist einfach zu verlockend, auch zukünftig in abgelegenere Regionen zu fahren. Ein 4x4-Fahrzeug wäre da besser als unser Wohnmobil.

Mal sehen was der Markt so bietet. Es bleibt spannend...


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