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041: Lofoten


12.08.19

 

Nach der Ankunft der Fähre in Moskenes fahren wir erstmal nördlich bis kurz nach Sakrisøy. Wir sind begeistert von dem, was wir auf den wenigen Kilometern sehen.

In einer Parkbucht belegen wir eine Ecke mit toller Aussicht auf den Fjord und die Berge.


13.08.19

 

Was für ein feines Plätzchen haben wir da wieder gefunden. Dass es relativ nah an der Strasse liegt spielt keine Rolle. Nachts ist nichts mehr los auf der Strasse. Und der Ausblick entschädigt sowieso für alles…

In Sakrisøy steht bei Anita’s Seafood ein Oldtimer-LKW mit einer Ladung Stockfisch als Touristen-Magnet für Lokal, Unterkünfte und Shop.

 

Stockfisch ist ein grosses Thema auf den Lofoten, und der bekannteste Exportartikel Norwegens. Vom überlebensnotwendigen Proviant der früheren Seefahrer hat sich der getrocknete Kabeljau zur Delikatesse entwickelt.

Auf dem Weg zurück in südlicher Richtung kommt man in Reine vorbei. Das Panorama von Reine ist mit das meistfotografierte der Lofoten ( siehe auch unser Startbild zu diesem Artikel )

Die Strasse endet mit einem Parkplatz in der letzten Ortschaft am südlichen Zipfel der Lofoten. Sie heisst kurz und bündig  Å.

 

Für ein Picknick ersteigen wir die nächste Anhöhe über dem Meer.

Und was haben wir für ein traumhaftes Wetter!

Nichts als strahlend blauer Himmel und es sind gefühlt fast 30° Grad. Man könnte glatt vergessen, dass man nördlich des Polarkreises unterwegs ist.

"Der letzte Übernachtungsplatz war einfach super. Lass uns da wieder hinfahren, ist ja nicht weit…“

 

Bei einem Aperol-Spritz, garniert mit frischen Himbeeren, geniessen wir die Sonne bis sie hinter den Bergen verschwindet.


14.08.19

 

Heute Nacht hat es geregnet. Gestern, am späten Abend, waren am Horizont schon aufziehende Wolken zu sehen.

 

Auf der Hauptstrasse E10 tuckern wir weiter nach Norden, machen hier und da kleine Abstecher auf Nebenstrassen entlang der Fjorde, um wieder zurückzufahren auf die E10.

 

Die Tour endet im Fischerdorf Nusfjord.

 

Ca.80 KM

 

An der kleinen Kirche von Flakstad machen wir unterwegs Halt. Gegründet wurde die Kirche bereits 1780.

Auf einer Wiese nebenan weiden Schottische Hochlandrinder.

Das historische Fischerdorf Nusfjord liegt auf Flakstadøy, einer der Hauptinseln der Lofoten.

 

Im Sommer ist das Dorf mit seinen typischen Fischerhütten, genannt Rorbuer, eine der Hauptattraktionen auf den Lofoten. Sehenswert sind die gut erhaltenen Gebäude aus früheren Zeiten, wie z.B. eine Schmiede, Räucherei und Trandampferei. Auch heute noch laufen zur Kabeljau-Saison die Fischerboote aus dem kleinen Hafen zum Fang aus.

Im Landhandel gibt es vor allem Souvenirs und was der Tourist sonst so braucht. In den Nebenräumen ist ein Cafe mit dem Inventar vergangener Jahrzehnte eingerichtet.

Eine Empfehlung wert ist die lauschige alte Bäckerei, die noch immer köstliches Brot, süsses Gebäck und Kaffee anbietet. Da können wir nicht wiederstehen…


15.08.19

 

In Sichtweite von Nusfjord, fast am Ende des gleichnamigen Fjords, verbrachten wir eine ruhige Nacht.

 

Wo ist die Sonne? Leider immer noch hinter dicken Wolken versteckt. Wir fahren zurück bis zur Abzweigung auf die E10. Die Strasse ist aber bis zum Nachmittag gesperrt wegen eines Radrennen. Stimmt, wir hatten irgendwo ein Plakat gesehen. Von heute bis Sonntag wird das Arctic Race of Norway auf den Lofoten und Vesterålen ausgetragen. Die letzte Etappe führt dann von Lødingen nach Narvik.

 

Ein Rennen mit internationaler Besetzung, und soll das nördlichste professionelle Radrennen der Welt sein.

 

Also zurück nach Nusfjord. Da ist es heute entsprechend ruhig, weil ja im Moment die Zufahrt gesperrt ist.

 

Wir schlendern am Dorf vorbei bis an die Felsenküste. Auf dem Pfad dahin tauchen immer wieder kleine Zelte auf. Es ist hier in Norwegen einfach erlaubt in der Natur zu campen, es sei denn, es ist ausdrücklich verboten. Von der Küste aus nochmal ein schöner Blick in den Fjord und die kleine Siedlung.

 

Wir trauen erst unseren Augen nicht! Draussen auf dem Meer taucht plötzlich ein echtes Wikingerschiff auf…

Nachdem die E10 wieder freigegeben war, ging es weiter nach Ramberg. Kurz davor liegt einer der schönsten Sandstrände der Lofoten. Leider spielt die Sonne in diesem Moment nicht mit.

Für die Übernachtung biegen wir bei Vareid ab auf die kleine Fv804 bis Vikten. Kurz vor der Ortschaft stehen wir mit unmittelbarem Blick auf das weite Nordmeer.

 

Der Strand vor unserer Haustür animiert Gaby zum fotografieren.

Die Sonne geht farbenfroh am Horizont unter, das Rauschen der Wellen begleitet uns später in den Schlaf.

 

Ca. 40 KM


16.08.19

 

Wir brauchen jetzt mal wieder eine Waschmaschine. Es gibt einfach keine Waschsalons auf unserer Route. Bis jetzt hat Handwäsche gereicht. In Leknes, einem etwas grösseren Ort mit unter 3.000 Einwohnern, erkundigen wir uns in der Touristen-Info: „No, sorry, gibt es hier nirgendwo. Nur auf den Campingplätzen. Aber versucht es mal im Hafen von Stamsund, 20 Minuten von hier“.

 

Tatsächlich gibt es dort im Hafen diese Möglichkeit, in erster Linie für die Leute, die hier mit ihrem Boot anlegen. Für faire 10.-€ können wir Waschmaschine und Trockner nutzen. Na also, geht doch… Es dauert dann seine Zeit bis die Programme abgelaufen sind.

So spät wollen wir nicht mehr weiter fahren. Gleich um die Ecke gibt es einen Platz für uns, mit Blick auf die Anlegestelle der Hurtigruten-Schiffe. Um 19:30 Uhr, kurz vor einem satten Regenschauer, läuft die MS Finnmarken ein.

Um 22:00 ist laut Fahrplan die MS Kong Harald angekündigt. Pünktlich taucht das Schiff in der Hafeneinfahrt auf.


17.08.19

 

Bei der Abfahrt in Stamsund sehen wir in einem Vorgarten diese Inszenierung. Irgendwie kommen uns Fahrer und Beifahrer bekannt vor.

Am Steuer eindeutig Donald Trump, auf dem Beifahrersitz könnte Kim Jong-un sitzen. Was soll uns das sagen?

 

Donald und Kim lassen die Puppen tanzen? Oder auch passend: ein Karren voller Narren?

Nur, was macht der da unter dem Auto? Vielleicht befestigt er dort einen Sprengsatz?

Der Hauklandstrand soll ein ganz besonders schöner sein. Es gibt zwei Strandabschnitte in dieser Bucht. Am hinteren Abschnitt war aber so viel los auf dem bisschen Parkmöglichkeit, dass wir direkt wieder abgedreht sind. Beim vorderen Strand gab es dann Parkmöglichkeit ohne Gedränge.

Bei angenehmeren Temperaturen hätten wir sicher die Strandtücher ausgepackt.

Weiter zum Unstad Strand. Wir sehen nichts besonderes hier. Ausser, dass bei der Zufahrt zu Stellplätzen Tafeln mit Preis-Informationen hängen. Und Tschüss!

 

Auf dem Rückweg biegen wir ab, und fahren am Fjord Mærvollspollen entlang bis zu einem Parkplatz.

 

Motor aus, hier bleiben wir heute Nacht. Noch ein Erkundungsgang bis zu den letzten Häusern und über die Felsen bis zum Wasser, schon fallen wieder die ersten Tropfen…

 

Ca. 50 KM


18.08.19

 

Die Nacht war etwas unruhig. Immer wieder Regenschauer und Windböen. Kaum aufgestanden, zeigt sich für einen Moment die Sonne.

In den nächsten 2-3 Tagen wollen wir in Narvik sein. Auf der E10 geht es heute am Ende bis Kongsvika.

 

Ca. 200 KM

 

Auf der Insel Austvågøya biegen wir von der E10 ab, auf die 816 nach Henningsvær. Ein von Touristen gern besuchtes grösseres Fischerdorf.

Schön, mal wieder einen Cappuccino in der Sonne zu trinken. Dazu einen superleckeren Blåbærkake.

 

 

Bei der Ankunft am Übernachtungsplatz bei Kongsvika, hängen die Wolken tief und schwarz in den umliegenden Bergen. Einige Schauer rauschen über uns hinweg. Wieder gibt es dafür zwischendurch einen Regenbogen.

 

 

 

 

 

 

Bei einem zünftigen Vesper im Nordland sollten diese zwei „Spezialitäten“ nicht fehlen.

Zumindest fotogen sind sie, denn wie die Leberwurscht schmeckt wissen wir noch nicht.



19.08.19

 

Die Lofoten liegen inzwischen hinter uns. Narvik ist das heutige Ziel.

 

Von Narvik aus wollten wir einen Ausflug mit der Bahn in die Berge machen, um dann mit unseren Rädern über den bei Wanderern und Radlern bekannten Schotterweg Rallervegen ins Tal zu düsen.

 

Der Rallervegen war, während der Bauphase der Erzbahn-Strecke von Luleå/Schweden nach Narvik/Norwegen, ursprünglich ein Versorgungsweg über die Hochebene Hardangervidda für das norwegische Teilstück Ofotbanen.

 

Dank Dauerregen-Vorhersage für die nächsten Tage, haben wir die Unternehmung abgeblasen.

 

Und wir haben uns entschieden nicht zum Nordkap zu fahren, denn es sind noch ca. 800 Kilometer, und das Wetter wird weiter nördlich sehr wahrscheinlich auch nicht besser werden, und schon gar nicht wärmer.

 

Nein, wir wollen wieder in den Süden, den Rest des Jahres bei sommerlichen Temperaturen am Meer verbringen. Vielleicht in Griechenland?

 

Nach ein paar Kilometern quert man erstmal die Tjeldsundbrua Brücke. Das Wetter haben wir ja schon erwähnt...

Vor Narvik geht es dann über die Hålogaland Brücke. Diese von den Chinesen erbaute Brücke wurde im Dezember 2018 in Betrieb genommen, nach fünfjähriger Bauzeit. Auf der Brücke wird der Verkehr auf eine Spur umgelenkt. Ein paar Kleinigkeiten gibt es wohl noch nachzubessern.

Für einen Einkauf machen wir einen kurzen Besuch in Narvik. Später fahren wir auf der E10 mehr oder weniger entlang der Erzbahn-Strecke Richtung Kiruna/Schweden. Am Bahnhof von Bjørnfjell

steht gerade ein Erzzug und wartet auf den Gegenzug.

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